Bert Brecht schreibt in seinen Geschichten vom Herrn Keuner folgendes. H
Herr Keuner wurde gefragt, was er täte, wenn er einen
Menschen liebte. „Wenn ich einen Menschen liebte,“ sagte Herr Keuner, „dann machte ich einen
Entwurf und sorgte dafür, dass er ihm ähnlich würde.“ –„Wer? Der Entwurf dem
Menschen?“ – „Nein, der Mensch dem Entwurf!“
Damit bringt Brecht das Problem auf den Punkt. Wir haben
auch so unsere Entwürfe, und versuchen, die Menschen dahin zu bringen, dass sie
so werden, wie wir sie gerne hätten. Und das klappt nicht, weil die Leute ja
auch ihre eigenen Ziele und Ideen haben.
Gott verbietet uns in den Zehn Geboten, dass wir uns ein
Bild von Gott machen. Aber das Gebot der Nächstenliebe enthält auch das Verbot,
und Entwürfe von Menschen zu machen. Menschen sind lebendig. Sie haben ein
Recht darauf, sie selbst zu sein. Keiner muss genauso sein, wie ich bin. Ich
fühle mich so wohl. Aber andere nicht. Sie dürfen sein, wie sie möchten. Auch
Christen müssen nicht alle gleich sein.
Ich bin dankbar,dass Gott mich so akzeptiert, wie ich bin. So will ich auch mit andern umgehen.