Donnerstag, 30. Dezember 2010

Von guten Mächten wunderbar geborgen...

Ob als Lied oder auf einer Neujahrskarte, immer wieder pünktlich zum Jahreswechsel erscheinen auch diese Verse von Dietrich Bonhoeffer. Wenn man dieses Gedicht im Zusammenhang liest,bemerkt man diesen eigenartigen Gegensatz zwischen der Geborgenheit zu Hause, wo Familie und Freunde den Schein der Kerzen geniessen, und der bangen Ahnung von unheimlichen Gefahren,die sich zusammenbrauen. Und das Geheimnis scheint in diesem Wissen zu liegen :“Gott ist bei uns…“ Und dann mögen die Mächte der Finsternis noch so toben, sie werden uns nicht besiegen.
Eine Reporterin fragte junge Leute,die Feuerwerk für Silvester einkauften,ob so etwas denn nötig sei. „Doch das muß sein,“war die Antwort.“Es ist ein Schutz gegen böse Mächte.“ Kurz vorher war die Nachricht von einem vereitelten Bombenanschlag gesendet worden. Ich staunte. Zunächst einmal darüber,daß dieser junge Mann an unsichtbare Mächte glaubt. Auch wenn er das halb im Spaß sagte, viele Leute glauben an die Exitenz von unsichtbaren Mächten. In meiner Jugendzeit hätte sich niemand getraut,so etwas vor laufender Fernsehkamera zu sagen. Da glaubte man nur an das was man sehen konnte. Inzwischen scheint sich das geändert zu haben.
Viele Leute haben Angst. Ob gegen die bösen Mächte das Abbrennen von Neujahrskrachern hilft? Ich denke, die alten Rezepte, sowohl Mißtrauen gegen Ausländer, als auch das Übersehen von Gefahrenherden werden uns da nicht helfen können. Im Hintergrund sind nämlich geistliche Mächte im Kampf um die Herrschaft.
Die Nachfolger Mohameds beneiden die Christen um ihre Nähe zu Gott. Als Mohamed starb, bestürmten ihn seine Schüler,daß er ihnen noch mehr über Gott sagen sollte. Aber er wußte auch nicht mehr und konnte nur antworten „Fragt die Dschinns(die Dämonen)!“ Von daher wird erklärlich,was junge Leute zu Selbstmordattentaten treibt. Und es wird auch deutlich,daß militärische Kräfte alleine kein ausreichender Schutz sind. Aber der Herr,dem im Himmel und auf Erden alle Gewalt gegeben ist,der kann uns auch vor den bösen Mächten bewahren. „Gott ist bei uns,am Abend und am Morgen,und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

Dienstag, 14. Dezember 2010

Weiße Weihnacht

Weiße Weihnachten
Es muß eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen gewesen sein, zu sehen wie es schneite, und sich die ganze Welt veränderte. Alles was bis dahin schmutzig war,wurde mit einer weißen Decke überzogen. In der Nacht reflektierte der Schnee sogar das Licht. Und tagsüber glitzerte der Schnee in der Sonne. Mehr noch als Geschenke habe ich mir als Kind gewünscht,daß es zu Weihnachten schneite.
Inzwischen weiß ich,welch ein Verkehrshindernis der Schnee sein kann. Bei Schneeglätte kann alles mögliche passieren. Jemand kann noch so gut auf Schnee und Eis manövrieren,wenn ein andrer die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren hat, wirkt das wie eine Bombe.
Und obwohl ich das weiß, geniesse ich eine Schneelandschaft,freue mich,wenn es schneit. Wie kann man diesen Widerspruch erklären?
Könnte es sein,daß in meinem Herzen die Sehnsucht nach einer heilen Welt ist? Könnte es sein,daß ich es gerne erleben möchte, daß eine weiße Decke sich über alles Schmutzige legt, daß ich eine heile und reine Welt sehen möchte,so strahlend und hell wie der Schnee.
Damit das nicht nur ein Wunschtraum bleibt,sondern Wirklichkeit werden kann,deshalb wurde es Weihnachten. Der Sohn Gottes kam in diese Welt,damit jeder Mensch,der sich nach sehnt,in die reine glänzende Welt Gottes hineinkommen kann. So sehr hat Gott die Welt geliebt,damit jeder,der an ihn glaubt nicht verloren geht,sondern ewiges Leben hat. Joh.3,16

Mittwoch, 24. November 2010

Gott kommt zu uns

Helle Aufregung in der japanischen Familie! Nach einem Ehekrach ist die junge Frau verschwunden.
Der Ehemann sieht im Eingang nach,ob ihre Schuhe noch da sind. Sie stehen im Schuhregal. Er macht sich auf die Suche, und hat sie bald in einem Wandschrank gerfunden. Sie erzählt später,sie sei so verzweifelt gewesen,daß sie sich versteckt hatte! Und wartete doch darauf,daß ihr Mann sie suchen und finden würde.
Was für ein Widerspruch!
Und doch ist das typisch menschlich. Ich habe mich verrannt mit meinen Plänen und Ideen.Mir ist alles zuviel geworden. Und ich weiß keinen Ausweg mehr. Gewiß,Christen sollten da beten. Aber hilft Gott auch denen,die vor ihm weggelaufen sind? Sollten die nicht lieber erst mal alleine sehen, wie sie zurechtkommen.
Aber Gott ist nicht so kalt und hartherzig, wie man meinen sollte. Gott kommt auf uns zu. Er hat seinen Sohn nicht auf die Welt gesandt,um sie zu verdammen. Nein, Jesus kam um zu retten und zu heilen. Sein Auftrag war,die Welt zu erlösen. Gott hat nicht gewartet,bis die Menschen zur Einsicht kamen. Gott liebte uns schon,als wir noch seine Feinde waren.
Johannes Jourdan hat das so ausgedrückt :
Gott kommt zu uns,wir müssen uns nicht mehr zu ihm bemühen.
Gott kommt zu uns,nun werden auch im Schnee die Rosen blühen.

Gott hat uns lieb.Deshalb können wir auch heute noch Wunder erleben. Deshalb gibt es Hoffnung für jeden.
Wer das glaubt,muß sich nicht länger verkriechen. Du bist geliebt!

Dienstag, 9. November 2010

Die Schafherde



Ein nass-kalter Herbsttag,an dem man die Sonne vermisst.Der Weg ist schlammig.Aber dann ein altvertrauter Anblick,der gute Erinnerungen weckt : eine Schafherde! Irgendwie kann ich mich dem Zauber nicht entziehen. Wenn ich Schafe sehe,werde ich ich immer an das Bibelwort erinnert aus Psalm 23. Der Herr ist mein Hirte. Mir fehlt nichts.
Eine Schafherde auf sonniger Weide ist es heute nicht. Die Schafe,große und kleine,sind ständig in Bewegung,um das beste Gras zu erwischen. Zwei Schäferhunde rennen dauern hin und her,um die Herde unter Kontrolle zu halten.Der Schäfer sitzt in seinem Geländewagen und hat alles im Auge. Während ich mich mit ihm unterhalte,ruft er den Hunden Befehle zu. Er ist auch nicht so isoliert von der Umwelt wie seine Kollegen aus früheren Zeiten.Das Handy klingelt,und er kann Kontakt mit Freunden aufnehmen.
Und doch muss der Hirte auf manche Bequemlichkeit verzichten,um sich um die Schafe zu kümmern. Die Schafe brauchen sich keine Sorgen zu machen. Der gute Hirte sorgt für sie.
Der Herr ist mein Hirte,mir fehlt nichts. Der Hirte ist nicht immer sichtbar. Manchmal sieht man nur die Hunde. Und doch hat der Hirte alles im Blick. Ich will Gott vertrauen.Er ist mein guter Hirte.

Samstag, 6. November 2010

Widersprüchliches

Da fand ich ein Buch,dessen Titel meine Aufmerksamkeit fesselte.Es hieß :Die verblödete Republik. Thomas Wieczorek schreibt darüber,"wie uns Medien,Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen."Einiges war mir neu, einiges war nur reißerisch aufgemacht, bei einigen Stellen merkte man,daß der spielerische Umgang mit der deutschen Sprache dem Autoren offensichtlich Spaß machte.
Stutzig wurde ich aber,als der Mann die Bibel verfälschte. Er behauptete,in der Bibel stände :Wer nicht arbeitet,soll auch nicht essen. Wer die angegebene Bibelstelle aber nachschlägt,der merkt,daß der Verfasser ein entscheidendes Wort ausgelassen hat. Im Original steht nämlich: Wer nicht arbeiten will,soll auch nicht essen.
Da will also einer den Eindruck erwecken,er sei ehrlich und unterscheide sich dadurch von den andern Journalisten,die alle bewußt die Leute übers Ohr hauen wollen. Und dann geht er so nachlässig mit der Quelle um, offensichtlich doch in der Hoffnung,daß es keiner merkte. Denn wer sich ein bißchen mit der Bibel befaßt,der weiß,daß sie den Wert des Menschen als Gottes Ebenbild so hoch veranschlagt,wie es wohl sonst nirgends geschieht. Einem Menschen das Essen verbieten,weil er nicht mehr arbeiten kann,das wird doch schon bei den Zehn Geboten mit der Ermahnung,die Eltern zu ehren,ausgeschlossen.
Was mich an der Sache ärgert ist,daß hier einer genau das tut,was er an andern kritisiert. Mit seinem gefälschten Zitat,trägt er mit zur Verblödung der Republik bei und wird so unglaubwürdig. Das ist es,was Jesus an den Pharisäern kritisierte.
(Und ich selbst muß aufpassen,daß mir nicht etwas ähnliches passiert.)

Freitag, 22. Oktober 2010

kalt in Deutschland

In Japan bewegen sich die Temperaturen noch immer im zweistelligen Bereich,aber in Deutschland sinkt das Quecksilber meistens unter 10°C. Während ich früher die winterliche Kälte als angenehm empfand (Hurra,wann schneit es denn endlich), ziehe ich mich jetzt lieber dick an.(Zeichen des zunehmenden Alters.)
So lange man es im Haus noch warm und gemütlich hat,ist es ja auch nicht schlecht. Etwas erstaunt hat mich schon,daß es im Geschäft schon Weihnachtsgebäck gibt,noch vor Buß- und Bettag und Totensonntag. Ich meine,die traditionelle Zeit des Wartens und Vorbereitens der Weihnachtszeit hatte viel Gutes. Wer sich immer leckere Sachen kaufen kann,dem schmeckt bald gar nichts mehr. Nur wer verzichten kann,kann auch geniessen. Und wer die Stille nicht ertragen kann, der kann auch die Musik richtig aufnehmen.
Die Herbstzeit ist oft neblig und trüb. Da kann man auf düstere Gedanken kommen. Aber nur wer diesen Gedanken nicht ausweicht,sondern ihnen ihr Recht zugesteht,der wird auch mit ihnen fertig. Das Sterben der Natur soll mich daran erinnern,daß ich auch nicht ewige lebe. Soll ich diese Wahrheit etwa ignorieren oder verdrängen?
Die Hoffnung, an die ich glaube,hat es nicht nötig,unangenehme Fragen auszuklammern.
Der Gott an den ich glaube,hat den Tod überwunden. Deshalb brauche ich keine Dunkelheit zu fürchten. Das Licht,das Jesus Christus entzündet hat ist stärker als jede Finsternis. Die Freude,die in meinem Herzen brennt, die kann niemand auslöschen.
Ich bin gewiß,daß keine Macht der Welt mich von Gottes Liebe trennen kann!!

Samstag, 11. September 2010

Das Licht besiegt den Nebel



Das ist die Jahreszeit,in der es oft Nebel gibt. Als ich heute morgen aus dem Fenster sah,waren Häuser und Bäume von Nebel umhüllt. Mir fällt das Gedicht "Wandern im Nebel"von Herman Hesse ein. "Seltsam im Nebel zu wandern. Leben ist einsam sein.Keiner kennt den andern. jeder ist allein...." Wenn der Nebel dicht ist,scheint es einem tatsächlich so,als verschwimme die Außenwelt, als sei man mutterseelenallein.
Aber das ist ja gar nicht wahr! Die Umwelt existiert doch auch,wenn der Nebel sie verhüllt. Und wenn man nur länger wartet,dann kommt auch der Zeitpunkt,wo der Nebel steigt,und die Sonne lacht, und das Licht eine strahlende Welt zeigt.
Hesse war kein Christ. Er hatte sich von dem Licht des Lebens abgewandt. Viele Menschen,die ohne Gott leben,teilen sein Lebensgefühl.Sie tun mir leid.
Ich kenne das ja auch,daß man sich alleine fühlt, daß man sich nur noch um sich selbst dreht,daß einen der Nebel deprimiert. Aber gleichzeitig weiß ich auch,daß das nur ein vorübergehender Eindruck ist,aber nicht die Wahrheit.
Immer wieder habe ich erlebt,daß ich nicht allein gelassen werde,sondern daß ich einen Vater im Himmel habe,auf den ich mich verlassen kann. Diese Erfahrung macht mir Mut. Sie gibt mir Hoffnung. Ich wünsche Ihnen auch diese Hoffnung. Lassen Sie sich durch den Nebel nicht deprimieren! Es gibt einen Vater im Himmel,der Sie liebhat!

Donnerstag, 19. August 2010

Vor Anker gehen

Ein Bekannter besichtigte ein Schiff. In interessierte besonders die Antriebswelle,weil sie in seinem Betrieb gefertigt worden war. Der Schiffsingineur
zeigte sie ihm, und machte ihn auch auf die Ersatzwelle aufmerksam,die sofort eingebaut werden konnte,falls die ursprüngliche Achse zu Schaden kommen sollten.
"Und was machen Sie, wenn die Ersatzwelle auch nicht mehr funktionieren sollte?"
"Dann müssen wir wohl vor Anker gehen,"lautete die Antwort,die meinen Freund noch lange beschäftigte.
Ob das nicht die Ursache für manche Not und Unruhe ist,daß wir meinen,wir könnten es uns nicht leisten,"vor Anker zu gehen". Wir versuchen krampfhaft,weiterzumachen wie bisher.Alles muß seinen gewohnten Gang gehen,nur keine Stille,nur nicht über Probleme oder Dinge nachdenken,die einen in Frage stellen und uns verunsichern. Als wenn uns das Sicherheit geben würde,wenn wir unsere Probleme verdrängen!
Vor Anker gehen bedeutet doch auch stille werden vor Gott.Auf die Stimme hören,die mir überhaupt nicht paßt,weil sie unangenehme Wahrheiten sagt,die ich nicht akzeptieren will.Warum machen wir es uns so schwer? Warum nehmen wir nicht das Kreuz an,das Gott uns geben will?
Weil ganz im Hintergrund der Verdacht ist,daß es Gott ja doch nicht gut meinen kann. Daß ich besser weiß als mein Schöpfer,was gut für mich ist. Gott könnte mich ja zu etwas zwingen wollen,was ich hinterher bereue.
Obwohl es im Rückblick meistens offensichtlich war,daß Gottes Weg gut war und mein Widerstand mir eher hinderlich war. Von der Logik her war das von vorneherein klar.
Was für einen Spaß sollte es dem Schöpfer machen, seine Geschöpfe zu quälen? Die ersten Menschen mußten das Paradies verlassen,weil sie auf die Schlange gehört hatten.Sollten wir diesen Fehler wiederholen wollen?

Sonntag, 25. Juli 2010

Geistlicher Kampf

David schreibt in irgendeinem seiner Psalmen,daß Gott seine Fäuste zu kämpfen lehrt.Lange Zeit konnte ich damit überhaupt nichts anfangen. Ich glaube nicht,daß Gott mit David einen Boxkurs gemacht hat oder einen Lehrgang zur Selbstverteidigung.
Geistlichen Kampf hielt ich für eine Sache für Spezialisten. Der Bericht über Blumhardts Exorzismus hat mich schon begeistert.Daß eine von Dämonen geplagte Frau durch das Gebet eines Seelsorgers frei wurde,und der letzte Dämon mit dem Ruf:"Jesus ist Sieger" weichen mußte,das muß man gelesen haben.
Aber daß der Kampf nicht erst auf so einer Ebene beginnt,sondern schon in meinem Herzen,nämlich,ob ich bereit bin auch in den Dingen Gott zu vertrauen,die mir nicht gefallen,das lernte ich von einer Mitmissionarin. Sie erzählte, wie sie sich zum Lobe Gottes durchringen mußte in einer phantastischen Umgebung in den Bergen. Das was sie daran hindern wollte,war die schockierende Erkenntnis,daß sie ihren teuren Photoapparat an dem vorherigen Ausflugsort vergessen hatte,und keine Gelegenheit hatte, zurückzukehren um ihn zu holen.
Sie erkannte,daß der Teufel sie damit am Lobe Gottes hindern wollte. Und da beginnt der geistliche Kampf. Vertraue ich Gott, oder ärgere ich mich jetzt die ganze Zeit um etwas,was ich nicht ändern kann? Also, es geht nicht darum, daß ich es mir leicht mache, und mich um nichts mehr kümmere,sondern um die Dinge,die ich nicht ändern kann.Traue ich Gott zu,daß er trotzdem einen guten Weg hat,oder steigere ich mich in meinen Ärger und verbaue mir den Weg zum Lob Gottes?
Da merkte ich,daß ich noch viel zu lernen habe. Gott muß mir tatsächlich Anleitung geben zum geistlichen Kampf.Wie gut,daß er geduldig ist! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir,sagt der Herr. Dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.

Montag, 21. Juni 2010

Gottes Kraft und unsere Schwachheit

Es ist ein Geheimnis,das ich lange Zeit überhaupt nicht kannte. Aber je länger ich als Missionar in diesem Land lebe,desto mehr merke ich,daß wahre Kraft nicht an der Oberfläche erkennbar ist. Muskelprotze, die mit einem Faustschlag ihren Gegner niederstrecken,machen sich zwar gut in der Film- und Fernsehwelt, aber die Wirklichkeit ist anders. Die Leute,die gleich mit der Faust auf den Tisch hauen und rumbrüllen,wenn ihnen was nicht paßt,das sind ja gar nicht die Starken. Wie oft schon wollte ich mit gleicher Münze zurückzahlen,beziehungsweise dem „Frechling“ unmißverständlich deutlich machen, wie sehr er sich daneben benimmt. Als Stärke demonstrieren,bzw was ich darunter verstand.

Aber wenn man nur lange genug wartet,erkennt man,daß die Leute mit den schwachen Nerven,die nie gelernt haben sich zu beherrschen oder Rücksicht zu nehmen, in Wirklichkeit die sind,die einem leid tun können. Und sei es nur deshalb, weil sie sich blamieren mit ihrer Unbeherrschtheit. Oft sind es Menschen,die innerlich verletzt sind. Sie haben vergessen,wie wertvoll sie sind.

Die Bibel sagt :“ Ihr seid teuer erkauft.“ Und deshalb ist es nicht egal,wie wir leben. Essen,Trinken, Sport, Freizeit, Eheleben – die Art wie wir damit umgehen, kann dazu beitragen,daß wir den guten Plan unseres Schöpfers selber schätzen und ihm noch mehr vertrauen,oder nicht.

Damit die Menschen in Japan das Evangelium kennenlernen,damit dieses Land grundsätzlich verändert wird,damit der Tanz um das Goldene Kalb als Götzendienst erkannt und beendete wird, sind nicht geistliche Supermänner nötig,sondern Menschen wie Elia,von dem die Bibel sagt,daß er ein Mensch wie wir war. Elia betete,und Gott antwortete darauf. Elia hatte danach nicht den Eindruck,daß sich viel verändert hätte. Er hatte die Tragweite seines Sieges auf dem Karmel gar nicht verstanden und wollte am liebsten sterben. Dabei hatte Gott schon längst die Wende eingeleitet.

Deshalb wollen wir unsere Grenzen annehmen und Gott vertrauen,der auch heute noch Wunder tut!

Sonntag, 13. Juni 2010

Strategie kann helfen oder hindern

Beim Zusehen bei der Fußball WM fiel mir neu auf,welch einen großen Ausschlag die Strategie auf den Verlauf eines Spieles hat. Wenn Spieler nicht mehr nach Instinkt spielen dürfen,wenn sie statt zu kontern zu sehr auf die Sicherheit bedacht sind und immer wieder zurückspielen,dann kann daraus ja nichts werden. Anstatt da zu sein,wo der Ball ist,müssen die Spieler zurück auf ihre Ausgangsposition.Und erst wenn Verteidigung,Mittelfeld und Angriff sich neu formiert haben,kann ein neuer Anlauf auf das gegenerische Tor gestartet werden.
Daß man mit diesem Zeitlupenfußball schon ausgerechnet wurde,bevor man eine vernünftige Aktion starten konnte,ist eigentlich klar. Trotzdem gibt es noch viele Mannschaften,die sich auf dieses traditionelle System verlassen.
Bei der Missionsarbeit in Japan geht es in manchen Dingen ähnlich. In der Gemeinde sind die Positionen auch schon ziemlich festgelegt. Der Fachmann, der Missionar oder Pastor sorgt für Angriff, Kommunikation und Verteidigung. Er schießt die Tore,dh kümmert sich darum,daß die Suchenden angesprochen werden und eine Entscheidung treffen. Er sorgt dafür,daß sie betreut und aufgebaut werden. Und er ist immer dann zur Stelle,wenn es irgendwo brennt.
Den gläubigen Laien selbständige Aktionen zu überlassen, sie gar daraufhin zu trainieren,daß sie Hauskreise halten und andern die Bibel erklären können,auf die Idee kommt kaum jemand der Leiter. Damit würde wer sich ja selbst überflüssig machen,meint er.
In der Urgemeinde war das noch etwas anders,wenn wir der Apostelgeschichte Glauben schenken dürfen. Da rechneten die Leiter damit,daß der Heilige Geist die Gläubigen führte und schulte. Und so taufte der Diakon Philippus mitten in der Wildnis einen Mann,den er vorher noch nie getroffen hatte und wohl auch nie wiedersehen würde. So wurden schon nach kurzer Zeit Gemeinden,die gerade erst entstanden waren,der Gnade des Herrn überlassen.
Wie bei einer Fußballmanschaft ohne feste Strartegie gab es damals chaotische Zustände. Und doch war es auch die Zeit,in der das Evangelium Siege feierte und viele Menschen für Jesus gewonnen wurden. Wenn wir schon nicht bereit sind,unsere Strategien über den Haufen zu werfen,sollten wir sie zumindest in Frage stellen und erneut an den Maßstäben der Bibel prüfen.

Dienstag, 18. Mai 2010

Die Beziehung nach oben

Am letzten Sonntag waren alte Freunde zum Gottesdienst nach Miyoshi gekommen. Wir sprachen anschließend mit einander.Mein Freund sagte : "Ich vermisse unter den Christen heute oft die Offenheit für Gott. Es scheint,als nähmen wir die Beziehungen zu andern Menschen wichtiger als unser persönliches Verhältnis zu Gott." Das brachte mich ins Nachdenken.
In Japan,wo viele Leute auf engem Raum leben, sind Regeln nötig,damit das Miteinander reibungslos klappt. Das hat leider oft die Wirkung,daß der einzelne sich anpassen muß an die Gruppe. Gerade hier sind Persönlichkeiten nötig, die nicht nur danach fragen,was gerade populär ist,sondern was richtig ist.
Wer hier länger lebt,der gewöhnt sich einen Lebenstil an,der unnötige Zusammenstöße vermeidet.So etwas empfindet man als Luxus, für den man keine Energie mehr hat.
Auf diese Weise entstehen Interessengruppen,aber keine Freunde. Und auch im Glauben kommt man nicht weiter,wenn man sich nur anpaßt. Die Frage,was Gott denn zu einer Sache meint,das Empfinden,daß man etwas mit gutem oder schlechtem Gewissen macht, das gehört zu unserm Leben als Menschen dazu. Das unterscheidet uns von den Tieren.
Um gute mitmenschliche Beziehungen pflegen zu können,brauchen wir eine gute Beziehung zu Gott. Was mir im Gebet klar geworden ist,das kann ich auch vor andern Menschen vertreten. Im vertrauensvollen Gespräch mit Gott wird auch alles herausgefiltert, was nur aus verletzter Eitelkeit oder Geltungsbewußtsein kommt. Denn im Gespräch mit Gott,erfahre ich meinen wirklichen Wert. Ich bin ein Abbild Gottes. "Gott schuf den Menschen zu seinem Bild...er schuf sie als Mann und Frau." Wir können Gottes Herrlichkeit ausstrahlen. Das ist doch toll!

Sonntag, 4. April 2010

Ostereiersuche unter blühenden Kirschbäumen


Die Osterfeier war schon länger geplant. Wir hatten auch Gäste dazu eingeladen,die Leute,die sonst auch in Abständen zum Gemeindecafe kamen. Wir hatten auch einiges vorbereitet. Der Osterbericht mit den Emmausjüngern wurde als Spiel eingeübt. Das Üben machte auch Spaß,weil Erwachsene und Kinder etwas gemeinsam machten. Die Ostereier brachte ein Mann,der erst seit Weihnachten zur Gemeinde kommt. Er arbeitet in einem Supermarkt. Einige junge Frauen kochten sie und beklebten sie mit bunter Folie.

Eigentlich sollte die Feier um 13 Uhr starten. Aber bis alle da waren,und alles so weit klar war,dauerte es doch noch 20 Minuten.Die letzten Minuten muß dann alles ganz schnell gehen. Das Programm noch einmal umstellen,neue Liedblätter ausdrucken, die Begleitung einüben..Hetze!

Wir singen, die Mitarbeterinnen haben die richtige Art,mit den Kindern umzugehen. Es läuft alles ganz gut. Nach den Spielen kommt das Theaterstück, das zeigt,was für eine Sensation es für die Jünger damals gewesen sein muß,als sie merkten,daß Jesus doch lebt.

Seit zwei oder drei Wochen haben wir hier schon Kirschblüte im Park. Aber meistens war der Wind zu kalt,um sich gemütlich unter die Bäume zu setzen. Heute aber war es endlich warm genug.Viele Leute waren gekommen,um Barbecue zu machen. Wir gingen in den Park,um mit den Kindern Ostereier zu suchen. Später fiel mir beim Betrachten der Fotos auf,daß die meisten eifrig Ostereier suchten,aber kaum noch jemand auf die Kirschblüten achtete, die eine wahre Pracht entfaltet hatten.

Anschließend war dann noch Kaffeetrinken mit Gelegenheiten zu Gesprächen. Was ist unter dem Strich geblieben? Keine großen Dinge, keine sichtbaren Entscheidungen für Jesus. Aber doch war Gott am Werk. Ein Ehepaar, war seit Weighnachten wieder zur Gemeinde gekommen. Ihrem kleinen Sohn,der beträchtliche Atemschwierigkeiten gehabt hatte,ging es besser. Gott sei Dank! Ein Mädchen,das unter dem plötzlichen Tod ihres Bruders gelitten hatte, sah wieder fröhlicher aus.Beim Handglockenspiel wurden Kinder und Erwachsene mit hineingenommen, um ein japanisches Lied zu spielen.

Danke an alle,die mit uns für diese Osterfeier gebetet haben. Danke an Gott,der auf unsere Gebete antwortet.

Dienstag, 16. März 2010

Sich selbst finden

Als Missionar muß ich lernen,die Kultur und Denkweise eines anderen Volkes zu lernen. Die Sprache allein reicht nicht aus. Was akkustisch verstanden wurde,ist noch lange nicht verinnerlicht. Ich will ja keine Nachahmer, sondern Menschen,die aus eigener Überzeugung Christus nachfolgen. In dem Bemühen,das Denken und Fühlen der Japaner zu verstehen, muß ich aber auch aufpassen,daß ich mich nicht selbst verliere.
In Japan ist es wichtig,daß man seine eigene Meinung auch zurückstellen kann und nicht um jedenPreis darauf beharrt. Als ich für längere Zeit in Deutschland war und nach meinen Gedanken zu einer bestimmten Sache gefragt wurde,konnte ich nicht gleich antworten. Ich hatte erst eimal überlegt,was ,meine Vorredner gesagt hatten,und überlegte, was ich dem hinzufügen sollte,anstatt spontan meine Meinung zu sagen. So stark hatte mich das Leben in Japan geprägt.
Ich darf nie vergessen,wer ich selber bin. Als ich die Passionsgeschichten las,fiel mir in der letzten Zeit auf, wie sehr sich der Herr seiner Identität bewußt war. Als er die Soldaten fragt wen sie suchen und "Jesus von Nazareth" als Antwort bekommt,da bekennt er sich sofort zu seinem Auftrag."Das bin ich." In gewissem Sinn ergreift er die Initiative,damit die Passionsgeschichte beginnen kann.
Gott hat mich und dich als Menschen geschaffen mit Gaben und Grenzen. Wir sollen uns annehmen und zu unsern Vorzügen und Nachteilen stehen. Kein Mensch ist vollkommen.Aber ich bin ein Geschöpf Gottes. Das ist etwas Gutes. Gott hat mich nicht dazu geschaffen,damit oich meine Persönlichkeit unterdrücke und mich wie ein Chamäleon an meine Umwelt anpasse,sondern damit ich meinen Teil dazu beitrage, daß seine Herrlichkeit erkannt wird.

Dienstag, 16. Februar 2010

Wahre Helden

Die Winterolympiade hat begonnen. Der Wettlauf um die Medaillen ist in vollem Gang. Im Augenblick ist Deutschland an der Spitze. Das ist auch mal ein schönes Gefühl. In diesem Land allerdings mit dem andauernden Appell, daß man sich anstrengen soll,um sich Achtung zu verschaffen, geht einem der Leistungsdruck auch manchmal auf die Nerven. Wenn man nicht aufpaßt, läßt man sich selbst auch von den hochgeschraubten Erwartungen anderer verrückt machen. In der Gemeinde sollte das eigentlich so nicht sein. Da sollte eigentlich ein Freiraum sein. Da sollten wir die Menschen mit den Augen Gottes sehen,der nicht nach Leistung mißt, sondern Sonne und Regen freigiebig für Gute und Böse bereitstellt.
Die Nachricht von dem jungen Mann,der sein Leben riskierte,um eine Frau zu retten, die betrunken auf die Gleise gefallen war, erinnerte mich an die Art,wie Gott mit uns umgeht. Ich weiß nicht viele Details über dieses Ereignis. Aber in meinen Augen hat dieser junge Mann mindestens eine Goldmedaille verdient. Und ich denke auch an andere, die es mit ihrer einfühlenden Art verstehen, Eingeschüchterte aufzumuntern, daß die richtig auftauen. Andere können mit ihrem herzlichen Humor eine angespannte Atmosphäre auflockern. Mir fällt ein, wie ich durch Unachtsamkeit einen Autounfall verursacht hatte.(Obwohl es nur Blechschaden war, hatte mich die Sache ziemlich deprimiert.) Abends rief mich ein anderer Missionar an,und half mir auf liebe Weise,die Situation zu verarbeiten. Das sind die Helden,die wir noch nötiger brauchen als Goldmedaillengewinner.
Und es muß noch nicht einmal so eine Situation sein, in der wir die Helfer und die anderen die Hilfebedürftigen sind. Friedrich Bodelschwingh vergleicht einmal den Sieg eines Alkoholikers über seine Sucht mit dem Sieg eines Generals in einer Schlacht. Mit Gottes Hilfe sich selbst zu besiegen, das ist etwas Gewaltiges. Ich will mich durch die Olympischen Spiele anspornen lassen, meinen Teil beizutragen,damit das Licht über die Finsternis, die Hoffnung über die Verzweiflung,
die Liebe über die Feindschaft siegen kann.

Sonntag, 24. Januar 2010

Wie wird man sich einig?

Anfang des Jahres wird in unsern Gemeinden ein Ziel aufgestellt. Die Jahreshauptversammlung findet meistens Ende Januar Anfang Februar statt. Dann einigt man sich auf ein Programm,für das alle beten und arbeiten wollen. Um effektiv zu arbeiten ist das ein guter Weg. Aber das Problem ist, daß die Zeit oft knapp ist.
Und wenn dann Leute dabei sind,die es gut meinen, aber geistig eher unbeweglich,dann kann es leicht zu Zusammenstößen kommen. Gestern ging es darum, im Vorfeld schon mal abzuklären,wie es in der ersten Jahreshälfte mit dem Gemeindecafe gehalten werden soll. Weil schon vorher Leute mit kontroversen Ansichten sich dazu geäußert hatten,waren wir etwas besorgt,ob wir wohl auf einen Punkt kommen würden.
Aber Gott hatte dann doch schon dieses Gespräch vorbereitet. Wir selbst haben auch keine Methode,wie man in der Gemeinde Zusammenarbeit und Auf-einander-hören fördern kann, obwohl wir uns so etwas sehr wünschen.Aber unser Herr hat das auf seine Art gemacht. (Vielleicht nehmen wir uns selbst auch zu wichtig?)
Ich weiß es nicht. Ich bin aber dankbar,daß die Missionsarbeit nicht von mir abhängt,sondern von meinem Herrn. Und der versteht die Herzen der Menschen,ob es nun in Deutschland ist,oder in Japan.

Freitag, 1. Januar 2010

Start in ein neues Jahr

Diesmal fing das neue Jahr relativ cool an. Man könnte auch sagen kalt. Die Nacht hatte es etwas geschneit. Daß zum Gottesdienst nicht so viele Leute kommen würden,das hatten wir uns schon gedacht. Denn um diese Zeit fahren viele auch zu ihren Familien. Umso mehr freut man sich dann über die wenigen Getreuen. Und im Vergleich zum letzten Jahr,waren es dieses Neujahr schon mehr. Vor allem war ein Mann zum zweiten Mal gekommen,den wir auch erst seit dem Heiligabend Gottesdienst kennen. Er hat Interesse am Evangelium. Heute haben wir eine Zeit abgemacht,wenn wir gemeinsam die Bibel lesen.
Der Text für heute war die Jahreslosung für 2010 aus Johannes 14,1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Bei allem was in diesem Jahr als neue Herausforderungen oder auch Bedrohungen vor uns steht,gilt doch,daß unser Herr stärker ist und die Welt überwunden hat.
Ihm vertrauen wir,und mit seinem Sieg rechnen wir.