Montag, 20. Oktober 2008

Gestern war ein Matsuri

Das ist auch ein Grund,weshalb Leute nicht zum Gottesdienst kommen. Sie müssen bei dem Götzenfest am Shintoschrein mithelfen. Die Stadtteile sind gut organisiert. Die Nachbarschaftsgruppen arbeiten gut mit. Jeder Anwohner muß seinen Teil dazubeitragen,daß das Fest gelingt. Gemeinschaft ist ja auch etwas Gutes. Nur wird hier m.E. viel zu sehr in die Privatsphäre des Bürgers eingegriffen. Denn es wird so getan,als würden alle freiwillig und mit Freuden mitmachen. Aber das sieht nur so aus. Ohne Druck bewegt sich in Japan fast nichts.
Bei den älteren Mitbürgern mag auch die Angst vor der Strafe der Götter irgendwo noch mitschwingen, bei den meisten ist es die Angst böse aufzufallen.
Vor allem,den wenigsten ist bewußt, daß es sich um eine religiöse Angelegenheit handelt. Unser Nachbar in Ogaki war ganz erstaunt, als ich ihm begründete weshalb ich unsere Töchter beim Umzug des Schreines nicht mitmachen lassen wollte. "Religiös? Nein,das hat aber doch nichts mit Religion zu tun!" Wollte man gar noch anfangen,davon zu sprechen,daß auch finstere Mächte hier angebetet werden,dann würde man nur erstaunte Blicke ernten. Und doch haben die Leute Angst diese Sitte ausfallen zu lassen. Es könnte ja doch ein Unglück geschehen!
Auf der andern Seite behauptete ein Shintopriester,als ein junger Mann ihn fragte,ob hier denn kein Gott dabei sei : "Nein mit einem Gott hat das Ganze nichts zu tun!" Mit welcher Macht denn sonst?

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