Mittwoch, 15. April 2009

Ganbatte-Streng dich an

Im Anfang,als wir noch nicht viel Japanisch konnten,suchte ich nach einem Wort,mit dem man Leute ermutigen kann,die sich anstrengen. So wie wir jemandem sagen :"Ich drücke dir den Daumen!" Oder :"Ich stehe hinter dir!" Da hörte ich es zum ersten Mal :"Ganbatte!" Eigentlich war es nicht das Wort,das ich suchte. Aber in Ermangelung eines besseren habe ich es dann benutzt.
Aber logisch ist es ja nicht,wenn ich jemandem,der hart kämpft sage :"Streng dich an!" Denn das tut er ja ohnehin schon.
Aber in Japan ist das Anstrengen wichtig. Ich werde nie vergessen mit welch einem Selbstbewußtsein eine junge Sportlerin,die Unterstützer suchte,sagte: "Ich strenge mich an,also unterstützt mich auch!" Ich erinnere mich an einen Evangelisten,der in seinen Ausführungen seine Lautstärke beträchtlich steigerte. Und die Leute waren begeistert. "Wenn der sich so anstrengt mit seiner Rede,dann muß ja wohl was dahinter sein.",sagte mir eine Oma.
Bei mir bewirkt so etwas eher das Gegenteil. Wenn wir uns früher im Kaufhaus einem Stand näherten,dann tönten einem lautstarke Begrüßungsrufe entgegen. Das hat mich immer nur abgeschreckt. Aber ich bin auch kein Japaner.
In dieser Gesellschaft zählt Leistung.Man muß die andern beeindrucken mit dem was man kann.
Auf die Dauer ist so was natürlich anstrengend. Und es geht geht auf Kosten der Gesundheit. Der Leistungswettbewerb führt in der Regel zu Unregelmäßigkeiten. Denn wer nicht mehr mithalten kann, versucht es mit Tricks doch noch im Rennen zu bleiben. Die Leute,die nicht so stark sind, helfen sich mit Täuschen. Alles in allem entsteht auf dieser Anstrengungs- Gesellschaft eine Athmosphäre, wo man keinem mehr trauen kann,und alles erlaubt zu sein scheint.
Jesus sagt : Kommt her zu mir,die ihr müde und beladen seid.Bei mir müßt ihr euch nicht überanstrengen. Bei mir findet ihr Frieden. Meine Last ist leicht.

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