Sonntag, 13. Juni 2010

Strategie kann helfen oder hindern

Beim Zusehen bei der Fußball WM fiel mir neu auf,welch einen großen Ausschlag die Strategie auf den Verlauf eines Spieles hat. Wenn Spieler nicht mehr nach Instinkt spielen dürfen,wenn sie statt zu kontern zu sehr auf die Sicherheit bedacht sind und immer wieder zurückspielen,dann kann daraus ja nichts werden. Anstatt da zu sein,wo der Ball ist,müssen die Spieler zurück auf ihre Ausgangsposition.Und erst wenn Verteidigung,Mittelfeld und Angriff sich neu formiert haben,kann ein neuer Anlauf auf das gegenerische Tor gestartet werden.
Daß man mit diesem Zeitlupenfußball schon ausgerechnet wurde,bevor man eine vernünftige Aktion starten konnte,ist eigentlich klar. Trotzdem gibt es noch viele Mannschaften,die sich auf dieses traditionelle System verlassen.
Bei der Missionsarbeit in Japan geht es in manchen Dingen ähnlich. In der Gemeinde sind die Positionen auch schon ziemlich festgelegt. Der Fachmann, der Missionar oder Pastor sorgt für Angriff, Kommunikation und Verteidigung. Er schießt die Tore,dh kümmert sich darum,daß die Suchenden angesprochen werden und eine Entscheidung treffen. Er sorgt dafür,daß sie betreut und aufgebaut werden. Und er ist immer dann zur Stelle,wenn es irgendwo brennt.
Den gläubigen Laien selbständige Aktionen zu überlassen, sie gar daraufhin zu trainieren,daß sie Hauskreise halten und andern die Bibel erklären können,auf die Idee kommt kaum jemand der Leiter. Damit würde wer sich ja selbst überflüssig machen,meint er.
In der Urgemeinde war das noch etwas anders,wenn wir der Apostelgeschichte Glauben schenken dürfen. Da rechneten die Leiter damit,daß der Heilige Geist die Gläubigen führte und schulte. Und so taufte der Diakon Philippus mitten in der Wildnis einen Mann,den er vorher noch nie getroffen hatte und wohl auch nie wiedersehen würde. So wurden schon nach kurzer Zeit Gemeinden,die gerade erst entstanden waren,der Gnade des Herrn überlassen.
Wie bei einer Fußballmanschaft ohne feste Strartegie gab es damals chaotische Zustände. Und doch war es auch die Zeit,in der das Evangelium Siege feierte und viele Menschen für Jesus gewonnen wurden. Wenn wir schon nicht bereit sind,unsere Strategien über den Haufen zu werfen,sollten wir sie zumindest in Frage stellen und erneut an den Maßstäben der Bibel prüfen.

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