Dienstag, 29. März 2011

Die alles so gut verstehen können

In einer grossen Sitzung wurde die Entscheidung eines Mitarbeiters bekannt. Er selbst war nicht mehr dabei,aber hatte aber eine Rücktrittserkärung geschickt. Dafür muss er seine Gründe gehabt haben. Für die meisten der ungefähr 50 Delegierten war es jedenfalls ein Schock. Was mich aber danach in Rage brachte, waren die Verlautbarungen einiger gutmeinender Kollegen. Sie könnten genau die Gefühle des Mannes verstehen,der aufhören wollte, und wenn wir ein bisschen mehr Geduld mit ihm haben würden und ihm signalisieren würden, wie lieb ihn alle hätten, dann wäre das Problem bald gelöst werden. Herr XY hatte jedoch klar gesagt,dass er nicht mehr wollte, und die "freundlichen" Kollegen nahmen ihn nicht ernst. Wie kann man ein Problem lösen,wenn man nicht zuhört,und die Schwierigkeiten einfach unter den Teppich kehrt?Statt warmer Gefühle wäre mehr Konzentration auf die Sache nötig gewesen.
Eine andere Sache,die mir genauso auf dem Magen liegt,ist die Art und Weise,wie die Deutschen Medien mit dem AKW Unfall in Fukushima umgehen. Dass in Deutschland schon lange die Angst vor möglichen Reaktorunglücken die Menschen beherrschte,ist ja schon seit Tschernobyl kein Geheimnis mehr.
Es schien als hätten manchen Leute nur darauf gewartet,dass so etwas nun in Japan geschah. Als der japanische Regierungssprecher noch auf eine exakte Analyse der Situation wartete, hatten die Deutschen Experten schon auf den ersten Blick erkannt,dass eine Kernschmelze angefangen hatte, und das ganze Land in Lebensgefahr wäre. Könnte es nicht auch hier der Fall sein,dass Leute etwas zu verstehen meinen, das in Wirklichkeit ganz anders ist. Wenn man auf Atomwissenschaftler hört, scheint die Situation noch lange nicht so aufregend zu sein,und der Weltuntergang doch noch ein gutes Stück entfernt zu sein.
Ausserdem, von den vielen Leuten, die durch Erdbeben und Tsunami in grosse Not geraten sind,
hört man in den Deutschen Medien sehr wenig. In Japan aber sind viele engagiert,um Lebensmittel Wasser usw in die Katastrophengebiete zu transportieren.

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