Montag, 11. Juli 2011

Wenn es heißer wird

Am letzten Wochenende geschah ein Unfall. Vor der Ampel war eine lange Autoschlange. Alle warteten auf Grün. Plötzlich scherte ein Auto aus und fuhr auf der Gegenseite weiter. Der Fahrer schien sich gar nicht um die Ampel zu kümmern. Er fuhr einfach über die Kreuzung, krachte in einen Kleinwagen. Beide Insassen waren auf der Stelle tot. Sechs weitere Personen wurden durch Auffahrunfälle ernstlich verletzt.
Am Unfallort konnten keine Bremsspuren des Verursachers gefunden werden. Der Fahrer war 78 Jahre alt und wurde wegen Totschlags festgenommen.
Allein mit dem Alter des Fahrers lässt sich so eine Katastrophe aber nicht erklären. Wenn es heißer wird, scheint es, dass die Fähigkeit nachlässt, Dinge sachlich zu beurteilen. Das merkt man auch im normalen Miteinander. Man regt sich schneller auf, nimmt harmlos gemeinte Äußerungen übel, es kommt eher zu Spannungen. Es scheint, als sinke die Reizschwelle desto mehr, je höher die Temperaturen steigen.
Ein früherer Missionsleiter sagte „Wenn ich den Missionaren im Sommer einen Brief schreibe, muss ich mir Glace Handschuhe anziehen.“ (Er meinte damit, dass er besonders aufpassen musste, um Missverständnisse zu vermeiden, damit keiner sich verletzt fühlte. )
Während der heißen Zeit ist es weise, wenn man möglichst Konflikte vermeidet und die strittigen Themen auf die Zeit verschiebt, wenn es wieder kühler ist. Für mich selbst bedeutet das, dass ich mich um einen kühlen Kopf bemühe und die Mahnung aus dem Jakobusbrief nicht vergesse „Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören ,langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“

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