Sonntag, 1. Januar 2012

Auf ein Neues

Der Frisör hat zu! Kein Auto auf dem Parkplatz. Das ist wirklich ein seltener Anblick. Der Neujahrsmorgen ist der Tag, wo auch die arbeitseifrigen Japaner mal ausruhen. Damit man feiern kann, damit der Besuch kommen kann, wird vorher der Hausputz erledigt. Am Morgen des ersten Januar sind dann die Strassen ziemlich leer. Dafür sind dann Autobahnen, Schnellzüge und Flugzeuge proppenvoll. Denn die Japaner vom Osten der Insel wollen nun alle gleichzeitig zum Westen, die aus dem Westen reisen alle gleichzeitig zum Osten. Am Silvesterabend fand der Gesangswettbewerb zwischen Männer und Frauen im Fernsehen statt. (Wie in jedem Jahr.) Deshalb sind morgens noch nicht viele Leute auf den Beinen. Das heißt, es gibt immer Enthusiasten, die den ersten Sonnenaufgang genießen wollen. Und der erste Besuch des Schreines ist auch sehr wichtig. Man betet an, wirft eine Münze, kauft sich einen Schein, der einem Bewahrung für das ganze Jahr garantiert. Den heftet man sich an die Wand, das gibt Sicherheit.
In der Gemeinde kommen nur die wenigen, die nicht wegfahren mussten, um ihre Verwandten zu besuchen, zum Gottesdienst. In unserer Gemeinde ist es eine Tradition, dass man sich einen Bibelspruch aussuchen darf. Wir beten miteinander um Gottes Segen für das ganze Jahr.
Wir genießen diese Zeit der Ruhe. In ein paar Tagen geht die Hetze wieder los. Vielleicht kommen aber auch einige Leute ins Nachdenken. Das Erdbeben im letzten Jahr war ein Schock. Wenn doch viele Leute erkennen würden, dass sie Frieden mit Gott brauchen, dass irgendein Götze aus einem Schrein nicht ausreicht, dass sie den Schöpfer und Herrn über alles brauchen!
Im Gemeindehaus gibt es zu Neujahr einen besonderen Blumenschmuck.

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