Die japanische
Therapeutin, Rika Kayama schreibt jeden Sonntag einen Blog in der Zeitung
Mainichi Daily.
Heute griff sie das Thema
der „unfreiwilligen Heimkehrer“ auf. Sie erzählte von einem Kriminalfall der
letzten Zeit, wo ein Mann an seinen Heimatort zurückgekehr war, und verdächtigt
wurde 14 Personen durch Brandstiftung umgebracht zu haben. Er war 63 Jahre alt
und führte ein normales Leben.
Frau Kayama sagt, dass
viele junge Leute das Landleben in Japan leid sind und mit großen Visionen in
die Statdt ziehen. Da werden sie dann ernüchtert und müssen sich mehr schlecht
als recht durchschlagen.Ohne feste Anstellung können sie keine eigene Familie
gründen.Mit ca 50 Jahren müssen sie dann froh sein, wenn sie zu Hause wieder
aufgenommen werden und für die Eltern sorgen dürfen. So haben sie wenigstens
Sicherheit. Aber sie sind doch ziemlich frustriert. Sich um die Eltern kümmern
ist nicht, was sie sich als Lebensziel vorgestellt hatten. Und so kann es dann
zu solchen Tragödien kommen.
Der Zwiespalt zwischen
dem, was von einem erwartet wird, Pflichten, die einem aber als Zumutungen
erscheinen-und dem Leben, nach dem man sich sehnt, der kann viele Menschen in Japan
zerreiben. Denn nach außen muß man Ja sagen und alles schlucken.
Meinen Hörern im
Gottesdienst sagte ich einmal, dass Gott keine Roboter wollte, als er uns
Menschen schuf. Deshalb hat er uns Mensch nicht als willenlose Roboter
programmiert. Gott gab uns einen eigenen Willen.Wir müssen uns entscheiden,ob
wir Gott vertrauen wollen. Gottes Ziel mit uns ist es, dass wir aus eigener
Überzeugung seinen Willen tun.
Wesen, die ihm gehorchen,
hatte Gott auch schon vor der Erschaffung der Menschen genug. Aber von uns
möchte Gott, dass wir ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit
allen Kräften. Deshalb stülpt Gott uns Menschen nicht einfach etwas über. Gott
warnt die Menschen vor den Konsequenzen, die verbotenen Früchte zu essen. Aber
er baut nicht von Anfang an einen Zaun um den Baum der Erkenntnis. Und Jesus
will nicht seine Apostel als Handelsvertreter über die Erde schicken, die
entsprechend ihrem Erfolg entlohnt werden.
Wenn wir die
Apostelgeschichte lesen, dann sehen wir die Jünger so begeistert und überzeugt
von der Richtigkeit des Evangeliums sind, dass nichts und niemand ihr Zeugnis
aufhalten kann.Sie haben ihre Berufung gefunden. Sie wissen, wofür sie leben.
Das ist Gottes Ziel mit
den Menschen, die sich ihm ausliefern. Und so muß auch das, was auf den ersten
Blick wie Scheitern aussieht, nicht in der Verzweiflung enden. Mit Gottes Hilfe
können wir unsere Frustrationen überwinden und zum Segen für andere werden.
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