Dienstag, 19. Mai 2009

Maskiert in Osaka


Susi brauchte einen neuen Paß. Das Deutsche Generalkonsulat hatte im letzten Jahr wegen mangelnder Technik ihren Paß nicht auf 10 Jahre erneuert sondern nur um ein Jahr verlängert. So mußten wir etwas unternehmen. Das Amt,das für uns in Mittel- bis Westjapan lebenden Deutschen zuständig ist,befindet sich seit einiger Zeit in Osaka.(Was war das doch früher einfach,als wir nur nach Nagoya brauchten! Aber davor mußten wir bis nach Kobe,was noch ein bißchen weiter weg ist.)
Wir hatten also schon über Fahrmöglichkeiten usw nach gedacht. Weil Barbara im Augenblick keine Zeit hatte,wollte ich mit meiner Tochter nach Osaka fahren. Und Susanne wollte die Gelegenheit nutzen,um eine Bekannte aus Ogaki zu treffen,die jetzt in Osaka wohnt.
Aber dann kamen am Montagabend die Sieben Uhrs Nachrichten, die sich die Barbara nicht gerne entgehen läßt. Diesmal hatten sie auch einen Effekt. Die steigenden Zahlen der von Schweinegrippe Infizierten in dieser japanischen Großstadt waren furchterregend.Also fuhr die beste aller Ehefrauen zur Drogerie,um Grippemasken zu holen. Erst lehnte ich das total ab, dann ließ ich mich überzeugen. Wer würde mich denn pflegen,wenn mich ich mutwillig in Gefahr begeben hätte. Bei allem was mit Gesunheit und so weiter zu tun hat, ist mir meine Frau haushoch überlegen. Dagegen zu opponieren ist Energievergeudung.
Und so wurden Susanne und ich heute morgen zur U Bahn gebracht. Da gab es tatsächlich schon Maskierte. Das waren gar nicht so wenig. Auch in der Shinkansen(im Superexpress) wurden es immer mehr Maskenträger je näher wir uns Osaka näherten. Bevor wir in den normalen Zug in Osaka umstiegen, machte ich es wie der Mann im Sitz neben an: ich zog mir die Maske vors Gesicht. Ich wunderte mich : auch in der Deutschen Botschaft entstand keine Panik,als wir beiden Maskierten auftauchten. Als auf ihre Gesundheit bedachte Menschen hatten die Angestellten auch ihre Maske an. Als wir später unsere Bekannte zum Essen trafen,war ich mir erst nicht sicher,ob sie es wirklich war. Wegen der Maske.
Nur beim Essen wurde die Maskerade abgelegt. Ich atmete auf:Es gibt doch noch ein bißchen Normalität.

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