Freitag, 26. Dezember 2008

ein Tag nach Weihnachten

Das sind jetzt schon 36 Jahre her,daß Barbara und ich in Hamburg Fuhlsbüttel ins Flugzeug stiegen nach Japan. Wir hatten schon manches von diesem Land gehört. Aber nun endlich ging es los!
Unser Hab und Gut hatten wir schon in Teekisten auf die Reise geschickt. Es betrug einen Kubikmeter. In Kopenhagen mußten wir umsteigen in ein Flugzeug der Aeroflot. Vor uns war ein Halbkreis,in den wir hineinflogen. In Moskau, wo wir in eine größere Maschine wechselten, war es schon dunkel. Wir sahen das erste Mal Japaner mit Gazemasken,ein ungewohnter Anblick. Jetzt wissen wir,daß sich damit viele gegen Erkältung und andere Viren schützen wollen.
Nachdem die Sonne aufgegangen war,kamen wir dann auch tatsächlich bald im Land der Aufgehenden Sonne an. Aber unter den Wolken war es nicht mehr sonnig,sondern eintönig grau.
Mit den Missionaren,die uns abholten,fuhren wir dann mit dem Taxi über die Stadtautobahn zum Shinkansenbahnhof. Ich weiß nur noch,daß diese Fahrt kein Ende zu nehmen schien.
Und in diesem Land haben wir die längste Zeit unseres Lebens verbracht. Vier unserer fünf Kinder leben hier. Gott hat gut für uns gesorgt.
Natürlich wünschen wir uns,daß noch mehr Menschen ihre Herzem dem Evangelium öffnen möchten. Vor allem ist es unser Anliegen,daß die japanischen Christen wachsen und Jesus Christus ihren Landsleuten bezeugen. Dafür beten und arbeiten wir.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Krisenzeiten

Als ich mit einem Bekannten sprach,war ich erstaunt,wie stark die Wirtschaftskrise in Japan durchschlägt. Die großen Autos mit denen man früher so gerne protzte,die will plötzlich keiner mehr kaufen. Die Leute,die solche Autos entworfen und gebaut haben, können nun nichts mehr verkaufen.
Das Benzin ist billiger, der Preis ist kaum noch höher als der von Diesel. Der Bonus am Jahresende,der normalerweise zwei bis drei Monatsgehälter umfaßte, ist drastisch gekürzt worden. Die Firmen sehen sich gezwungen, Arbeiter zu entlassen. Und viele fragen sich,wie sie das überstehen werden.
Auch und gerade in dieser Zeit behält das Wort Gottes seinen Wert. Auf Gottes Versprechen kann man sich verlassen. Daran erinnert uns die Adventszeit. Gott hatte den Retter aus Sünde und Verderben schon versprochen,als die ersten Menschen die verbotene Frucht gegessen hatten. Und Gott hat sein Wort gehalten. Als die Zeit da war,sandte er seinen Sohn. Jesus der Sohn Gottes besiegte den Bösen und schuf eine ewige Erlösung für alle,denen Gott wichtig ist.
Und wir merken es alle Jahre wieder,wenn es hektisch wird, wenn gutgemeinte Versprechungen
doch nicht eingehalten werden,wir sind trotzdem in Gottes Hand. Er läßt uns nicht im Stich.
Auf ihn ist Verlaß.

Montag, 24. November 2008

Eine besinnliche Adventszeit



Das wünsche ich um diese Zeit allen Leuten,denen ich Mails schicke. Wenn es kälter und dunkler wird,ist die Gelegenheit,um den Ofen anzumachen und die Kerzen anzünden da.
Vorher ergibt so etwas keinen Sinn. Kerzenlicht bei strahlend hellem Sonnenschein,das paßt einfach nicht. Es kommt auch niemand in den Sinn, bei tropischen Temperaturen die Heizung anzudrehen. Aber jetzt,wo der Herbst immer mehr in den Winter übergeht,da kann man das warme Kerzenlicht und das geheizte Zimmer so richtig genießen.
Dabei geht es ja nicht nur um ein bißchen Atmosphäre. Das Warten auf den Advent,die Ankunft Christi ist doch ein Ausdruck der Hoffnung, die nur der kennt,der an Jesus glaubt. Hier ist eine Energie,die nichts und niemand auslöschen kann, keine Finanzkrise,keine Rezession, kein Unglücksfall.Der Gott,der diese Welt so liebt,daß er seinen Sohn für sie gab,der hat uns noch nicht aufgegeben.Auf seine Liebe und Treue kann man sich verlassen,auch wenn alle anderen Hoffnungen geschwunden sind.Die Worte eines verstorbenen Bundespräsidenten gelten auch noch heute: Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt!

Montag, 10. November 2008

Es wird kälter...


...und die Tage werden dunkler. Auch in Japan wird es Herbst. Die dicken Pullover habe ich schon aus der Kiste geholt, und den Ölofen muß ich auch bald wieder aufstellen.
Am Sonntagnachmittag habe ich schon mal die kleine Weihnachtspyramide aus Deutschland aufgestellt, und ich hatte Glück, nach einer Zeit fing sie tatsächlich an,sich zu drehen.Vorher hatte ich auch schon mal Pech. Weil die Pyramide sich nicht drehen wollte,wurden die Blätter der Flatter von der Kerzenflamme angekohlt.
Natürlich : "Weihnachten ist im Dezember" und dabei soll es auch bleiben. Aber daß man sich in der dunklen Zeit auch schon mal eine Kerzen anzünden kann, und gute Musik auflegen,das ist doch auch ein Geschenk von Gott, ein Mittel gegen den Trübsinn und für die Freude.
"Ein Mensch,der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen,das ist eine Gabe Gottes," sagt der Prediger in Kapitel 3,13. Ich finde das so toll von Gott,daß er uns auch mit so kleinen Dingen beschenkt und daran erinnert,daß er selbst der Brunnen des Lebens, und die Quelle der Freude ist. Ich bin dankbar für alles,was mich in dieser dunklen Zeit auf das Licht verweist.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Ernten ist schön


Einiges Früchte sind schon abgeerntet. Die Kakis und Mandarinen aber hängen noch anden Bäumen und heben sich leuchtend orange gegen den blauen Herbsthimmel ab.Es ist Erntezeit. Das ist die Zeit,wo klar wird,daß sich die Mühe des Bauern gelohnt hat. Alle können es sehen,daß da Früchte gereift sind.

So etwas wünscht man sich als Missionar,mehr als alles andere. Mehr als ein imponierendes Gebäude oder einen voll besetzten ansprechenden Gottesdienst. Das ist ja auch alles schön, und wer es hat,darf sich auch darüber freuen. Aber wir beten vor allem um neue Menschen ,die durch den Geist Gottes verändert wurden.

Der Herr freute sich über eine geistliche Ernte,als die Frau aus Samaria, den Messias fand. Und an ihre konnte man ja tatsächlich eine verblüffende Veränderung feststellen. Vorher hatte sie die Menschen gemieden,und war extra in der Mittagshitze zum Brunnen gekommen,um keinem zu begegnen. Aber sobald sie Gewißheit hat über den Messias, ist der Wasserkrug bedeutungslos geworden, und sie ruft Leute zu Jesus.

Gott hat mir in der letzten Zeit Menschen gezeigt,die er verändert hat. Die Veränderung ist nicht immer so dramatisch wie bei der Frau am Jakobsbrunnen. Aber sie ist da. Das ist Grund zum Freuen. Ernte dank.

Montag, 20. Oktober 2008

Gestern war ein Matsuri

Das ist auch ein Grund,weshalb Leute nicht zum Gottesdienst kommen. Sie müssen bei dem Götzenfest am Shintoschrein mithelfen. Die Stadtteile sind gut organisiert. Die Nachbarschaftsgruppen arbeiten gut mit. Jeder Anwohner muß seinen Teil dazubeitragen,daß das Fest gelingt. Gemeinschaft ist ja auch etwas Gutes. Nur wird hier m.E. viel zu sehr in die Privatsphäre des Bürgers eingegriffen. Denn es wird so getan,als würden alle freiwillig und mit Freuden mitmachen. Aber das sieht nur so aus. Ohne Druck bewegt sich in Japan fast nichts.
Bei den älteren Mitbürgern mag auch die Angst vor der Strafe der Götter irgendwo noch mitschwingen, bei den meisten ist es die Angst böse aufzufallen.
Vor allem,den wenigsten ist bewußt, daß es sich um eine religiöse Angelegenheit handelt. Unser Nachbar in Ogaki war ganz erstaunt, als ich ihm begründete weshalb ich unsere Töchter beim Umzug des Schreines nicht mitmachen lassen wollte. "Religiös? Nein,das hat aber doch nichts mit Religion zu tun!" Wollte man gar noch anfangen,davon zu sprechen,daß auch finstere Mächte hier angebetet werden,dann würde man nur erstaunte Blicke ernten. Und doch haben die Leute Angst diese Sitte ausfallen zu lassen. Es könnte ja doch ein Unglück geschehen!
Auf der andern Seite behauptete ein Shintopriester,als ein junger Mann ihn fragte,ob hier denn kein Gott dabei sei : "Nein mit einem Gott hat das Ganze nichts zu tun!" Mit welcher Macht denn sonst?

Sonntag, 5. Oktober 2008

Der Wert eines Menschenlebens

Am 1. Oktober machte die Nachricht die Runde von dem Brand in einem Haus mit abschließbaren Zellen zum Videosehen. Ein Mann war lebensmüde und hatte Zellstoff angesteckt. Das Ergebnis war ein Brand bei dem 15 Menschen umkamen. Für die Feuerwehr waren die Rettungsarbeiten so schwer, weil sie jedesmal erst die Tür aufbrechen mußten, um einen Menschen herauszuholen.
Der Brandstifter erzählte später,daß er eigentlich sterben wollte, aber Angst bekam als er den Rauch sah, und schnell weglief. Anscheinend hatte er viele Schulden und hatte sich deshalb von seiner Familie getrennt.
Bemerkenswert erscheint mir,daß diesem Mann offensichtlich völlig egal war,was mit den andern Leuten passierte,die auch in diesem Haus waren. Er dachte nur daran,seine eigene Haut zu retten.
Das kann man sich erklären mit dem enormen Druck,den er aushalten mußte. Und doch ist es extrem egoistisch,wenn man so gleichgültig mit dem Leben anderer umgeht.
Fälle wie dieser scheinen sich in Japan zu häufen. Die Gesellschaft geht aus den Fugen. Das wird immer mehr sichtbar. Ich bin gewiß,daß die alten Rezepte,die keinem mehr helfen können,immer häufiger propagiert werden: noch mehr staatliche Kontrolle über den Einzelnen, oder mehr Vollmacht für die Erzieher und Aufseher.
Was wirklich nötig ist,wäre eine Erziehung zu Freiheit und Verantwortung. Aber das scheint in diesem Land sehr schwer zu sein.

Sonntag, 28. September 2008

es wird herbstlicher


Die kurzärmelige Zeit ist vorbei. Man muß sich wieder warm anziehen. Statt Strom für die Kühlung müssen wir bald wieder Strom für die Heizung bezahlen.
Herbstanfang ist in Japan immer noch ein Feiertag. Ich war am 23. September auf einem Missionskongreß in Nagoya, der alle 5 bis 10 Jahre für die Pastoren dieser Gegend durchgeführt wird. Diesmal waren sogar die Laien mit eingeladen. Das alles dauert in Japan seine Zeit,bis es sich herumspricht,daß auch "normale Gemeindeglieder"missionieren können, und daß der Gottesdienst im Alltag auch wichtig ist.
Ich hörte eine Bibelarbeit über Zachäus,die mir deutlich machte, wie sehr Jesus damals seine frommen Zeitgenossen vor den Kopf stieß,als er sich öffentlich bei dem Oberzöllner zum Essen einlud. Und vielleicht brauchen wir auch hier in Japan den Mut, Konventionen und Mauern zu durchbrechen um zu den Menschen zu kommen, die das Evangelium brauchen.
Ich hörte von einem Lehrer,der zum Gottesdienst einer christlichen Gemeinde ging,weil eine Schülerin ihn dazu eingeladen hatte. Er sagte,er habe schon mehrnmals christliche Schüler unterrichtet,aber das sei das erste Mal,daß ihn jemand zur Gemeinde eingeladen habe.
Gestern nachmittag waren wir auf einer Gebetsversammlung unseres japanischen Gemeindebundes. (siehe Bild!)Viele teilten sich in kleine Gruppen auf, um Gott für die Missionsarbeit in diesem Land zu bitten. Es war gut, sich mal mit andern Leuten zu treffen und neu zu erleben,daß Gottes Volk größer ist,als man oft meint.

Dienstag, 16. September 2008

Was wollten die denn klauen?

Heute nacht um drei wurde ich wach. Das kommt öfter schon mal vor. Wenn ich auf der Toilette war,schlafe ich meistens gleich wieder ein. Diesmal aber sah ich,wie auf dem Parkplatz nebenan zwei Männer mit einem Auto zugange waren. Ob jemand zur Arbeit wollte? Aber dann brauchte er doch keine Taschenlampe für sein eigenes Auto. Ich öffnete das Fenster, um genauer zu sehen,oder auch mal die Leute anzusprechen. Aber da setzte sich das Auto in Bewegung. Die Lampen wurden aber erst eingeschaltet,als der Wagen auf der Straße war. Und dann war er schnell weg.
Es war noch so dunkel gewesen, daß man nicht viel sehen konnte.
Heute mittag sah ich dann die Polizei offensichtlich mit dem Besitzer des Wagens auf dem Parkplatz. Es schien,als sei das Auto auch wieder aufgetaucht. Ich erzählte ihnen,was ich gesehen hatte. Die Sache erscheint mir aber noch immer rätselhaft.
Eine Idee,was die Leute eventuell klauen wollten habe ich schon. In Japan muß man für die Autobahnnutzung Gebühren bezahlen. Jedesmal wenn man auf die AB fährt,bekommt man eine Karte,und jedesmal wenn man die AB verläßt,muß man bezahlen. Um das zu vereinfachen,wurden jetzt Karten eingeführt,die die Bezahlung elektronisch regeln. Das läuft dann über die Kreditkarte. Die Autobahnkarten werden im Auto in einen Aparat gesteckt. Man sollte sie jedesmal wenn man parkt,aus dem Auto nehmen. Ich vermute,daß es die Diebe auf solche Autobahnkarten abgesehen hatten.

Montag, 15. September 2008

Vor Taifun Nr13

Es geht weiter mit den Wetternachrichten. Gestern (oder vorgestern) kam die erste Vorwarnung .
Im Augenblick scheint die Sonne, und morgen soll es auch noch schön sein, aber danach kommt wieder Regen. Die feuchtheiße Taifunluft haben wir gestern auch schon gespürt. Die macht einen so richtig müde. Und das Grau in Grau drückt dann auch noch auf die Stimmung.
Und doch lassen wir uns nicht entmutigen. Im Mitarbeitertreffen des Südgebietes erzählte ein Pastor,wie er in den Ferien in einer Gemeinde einen Lehrer traf,der noch kein Christ ist. Eine Schülerin hatte ihn eingeladen. Er habe ja schon öfter christliche Schüler gehabt,aber das sei das erste Mal gewesen,daß ihn jemand zur Gemeinde eingeladen habe. Das schlug bei mir ein. Ich weiß,warum Schüler keine Lehrer einladen. In dem konfuzianistischen Denken, das in Japan noch viele Leute beherrscht, ist so etwas unmöglich. Die Lehre kommt von oben. Der Lehrer lädt die Schüler zur Gemeinde ein. Der Pastor unterrichtet die Laienchristen. Das ist die normale Ordnung.Die Bibel stellt sie aber auf den Kopf,wenn zB der Schreiber von Psalm119 sagt :"Ich habe mehr Einsicht als alle meine Lehrer,denn über deine Mahnungen sinne ich nach. Ich bin klüger als die Alten;denn ich halte mich an deine Befehle."v99,100.
Ohne daß es einem bewußt wird übernimmt man auch als Missionar oft das alte konfuzianistische Denken,das die gegenwärtigen Autoritäten absolut setzt. Aber für uns darf nur das Wort Gottes absolut sein. Hier ist der Punkt von dem aus wir alle anderen Autoritäten in Frage stellen müssen. Und wie es dieses Zeugnis zeigte,warten viele Leute darauf.

Sonntag, 7. September 2008

was der August nicht kocht...

...kann der September nicht braten, heißt eine alte Bauernweisheit. Damit ist gemeint,daß es im September nicht mehr heiß werden kann,wenn es im August schon kühl war. Bei uns in Japan ist es in diesem Jahr eher umgekehrt. Die Leute stöhnten über einen heißen Sommer, und auch der September bringt wenig Kühlung.
Nachdem wir bis zum 22. August im kühlen Deutschland waren,spüren wir den Unterschied umso stärker. Zum Glück gibt es Klimaanlagen! Die Leute, die noch nie in feuchtheißen Ländern gelebt und geschwitzt haben,können natürlich viel erzählen über Verzicht auf Technik usw. Gegen Kälte kann man was tun,man kann sich wärmer anziehen. Kleider ausziehen geht aber nur bedingt um des Anstandes willen. Und gegen hohe Luftfeuchtigkeit hilft das auch nicht.
Aber im Laufe des Septembers wird es meistens etwas kühler.
In diesem Jahr gibt es auffällig oft heftige Regenfälle. Weil es lange heiß war, traute sich dafür kaum ein Taifun nach Japan. Auch an dem extremen Wetter merken wir,daß die Welt etwas aus den Fugen geraten ist. Wie lange sie es überhaupt nocht tut,kann niemand vorhersagen.
Nur in der Bibel haben wir das Versprechen des Schöpfers : Solange die Erde steht soll nicht aufhören Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Tag und Nacht.

Montag, 25. August 2008

Wieder in Miyoshi


Wir sind wieder zurück! Es war eine gute Zeit in Deutschland, die sieben Wochen. Die Hochzeit von Claudia und Christian in Wien war schön. Und die zahlreichen Eindrücke aus der traditionsreichen Hauptstadt Österreichs sind unvergeßlich. Auch die Gelegenheiten, Geschwister und Freunde zu treffen,waren uns sehr wichtig. Immer wieder konnten wir hören: "Ich bete für dich!",und das ist eine enorme Ermutigung. Dafür sind wir dankbar. Wir konnten bei Barbaras Mutter und meiner Mutter sein. Die Wohnung in Lützel war gut. Wir konnten viele Spaziergänge in der Natur unternehmen. An einem der letzten Tage sahen wir die Auswirkungend es Sturmes Kyrill, und wie der Schöpfer in seiner Weisheit die Erde geschaffen hat,um auch Katastrophen zu überstehen.
Wegen eines Taifuns in Honkong änderte sich unser Flugplan etwas. Aber am Samstagabend waren wir dann doch wieder hier, und am Sonntagmorgen konnte ich mit der ersten Predigt über Nehemia beginnen. Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist tatsächlich noch etwas zurückgegangen,aber wir beten darum,daß Gott wieder mehr Leute schickt. Gestern abend war das traditionelle Feuerwerk in Miyoshi wir jedes Jahr um die Zeit. Viele Leute waren auf den Beinen. Möge unser Gott doch auch einen Hunger nach seinem Wort schenken! Daß viele Leute, die hier wohnen ewiges Leben finden möchten.

Dienstag, 22. Juli 2008

Ausflug in die Slowakai

Heute haben wir zu dritt einen Abstecher nach Bratislava gemacht. Barbara, Susi und ich. Mit Bahn und Bus brauchten wir dazu von Schwechat aus eineinhalb Stunden. Es war interessant,einen andern Teil Österreichs zu durchfahren, die vielen Felder und Wälder zu sehen und die Windmühlen. Vor allem aber in ein anderes osteuropäisches Land zu reisen. Das hatte nun eine völlig eigene Atmosphäre. Von weitem konnte man schon die Burg erkennen,die der Stadt Bratislava ihr Gepräge gab. Die vielen Hochhäuser aus der Zeit des Kommunismus sind nicht ganz so langweilig,sondern weisen eine eigene Farbgebung auf.
Beim Besichtigen der Stadt merkt man,daß hier auch Kunst studiert wird. Das Stadtbild ist durchsetzt mit modernen Kunstobjekten, die eine originelle Ergänzung zu der mehr mittelalterlichen Prägung der Stadt sind. Hier kann man Geschichte greifen.
Die Burg reicht noch aus der Steinzeit zurück. Vieles was Europa geprägt hat,wird hier sichtbar. Griechisch orthodoxe Kirchen,katholische, protestantische, alle sind noch erhalten.
Während in Wien alles viel großzügiger und prächtiger gebaut wurde, erscheint in Bratislava alles noch traulicher und näher.
Dazu gehört auch,daß die Slowaken ihre eigene Sprache haben. Es ist nicht alles in Deutsch und Englisch übersetzt. Und auch mit dem Euro kann man nicht überall einkaufen.
Der erste Eindruck war,daß die Leute unfreundlich seien,und nur widerwillig einem Ausländer helfen würden. Dieses Vorurteil mußten wir aber am Schluß unserer Reise gründlich korrigieren,als Susi einen Kaffee kaufen wollte und mit dem Automaten nicht zurecht kam.
Ein freundlicher Herr,der unsere Hilflosigkeit bemerkt hatte, drückte die richtigen Knöpfe und bezahlte auch noch den Kaffee. Wir konnten uns kaum bedanken,da war er schon wieder weg.

Dienstag, 15. Juli 2008

Mozarts letzte Tage


Gestern waren wir im Mozarthaus in Wien. Das Haus selbst war nicht so auffällig,paßte gut in das Stadtbild. Aber die Informationen über das Leben des Komponisten,der schon als Kind verwöhnt wurde und sich viele Extravaganzen leistete,waren schon eindrücklich. Daß sein letztes Werk ein Requiem war, und daß er es bis zu seinem Tode fast vollendet hätte,das fand ich bemerkenswert.
Die Leichtigkeit seiner Musik fasziniert mich. Aber weil sie so gefällig ist,vergißt man sie auch bald wieder,scheint mir.
Ich bin froh,daß sich in unbekannten Gegenden Barbara hinter das Steuer setzt. Ich fühle mich da doch eher unsicher und brauche erst etwas Zeit,um mich einzugewöhnen. Für sie ist es zwar auch anstrengend,aber irgendwie schafft sie es doch besser. Im Augenblick ist sie mit unsern Töchtern beim Einkaufen.

Freitag, 27. Juni 2008

Reisevorbereitungen


Langsam wird es ernst.Heute abend kam Barbara aus Tokyo zurück und hatte Rebekka, Johanna und eine Menge Gepäck mitgebracht. Jetzt sind wir wieder sechs Personen und die Koffer warten nur noch darauf ganz gepackt zu werden.
Die Leute,die mich sonntags beim Predigen vertreten, stehen fest. In der Gemeinde habe wir am letzten Sonntag auch schon mal besprochen,was noch beachtet werden muß. Heute vormittag war die letzte englische Bibelstunde vor den Ferien. Eine Frau,die mit ihrem Mann nach Deutschland umzieht,haben wir verabschiedet. Wir wünschen uns natürlich,daß der Mann auch zu Jesus findet. Nach den Sommerferien möchten wir gerne weitermachen mit dem Bibelstudium.

Sonntag, 15. Juni 2008

die Frau von nebenan

Wie oft sind wir ihr begegnet beim Spazierengehen um den See. Sie hatte so eine freundliche offene Art, wir haben auch viel gelacht zusammen. Ihre Enkelkinder und die Kinder aus ihrer Verwandschaft kamen zum Englischunterricht.
Seit ein paar Wochen kam sie ins Krankenhaus, und gestern rief die Tochter an,daß sie gestorben ist. Das war ein Schock. Sie war in unsem Alter! Auch die andern Nachbarn waren geschockt, als sie das erfuhren. Heute nachmittag wurde der Sarg aus dem Haus gebracht. Barbara und ich waren heute abend bei der Trauerzeremonie. Es ist ja doch kein Trost dabei. Der buddhistische Priester hatte auch keine Botschaft, die einem Mut machen kann. Ohne Evangelium ist doch alles trostlos.
Morgen früh wird die Bestattungsfeier sein.
Ein wesentlicher Teil dieser Zeremonien besteht darin,daß man dem Toten Weihrauch opfert als Zeichen der Verehrung. Für Christen ist das aber ausgeschlossen,weil es eigentlich Dämonenverehrung ist. Am Totenkult werden wir uns nicht beteiligen, wollen aber versuchen, den Trauernden in dieser schweren Zeit persönlich zu helfen.

Donnerstag, 12. Juni 2008

auf Leben und Tod

Der Amokläufer vom letzten Sonntag beschäftigt noch immer die Gemüter.Jeden Tag erfahren wir in den Nachrichten neue Einzelheiten über diesen Einzelgänger,der seinen Mordplan ins Internet stellte in der Hoffnung,er werde dadurch Interesse auf sich ziehen. So ganz verstehen kann man das ja auch nicht. Muß man wirklich das Leben von anderen kaputtmachen,wenn man auf die eigene Einsamkeit hinweisen will?
Natürlich fangen jetzt die Analytiker wieder beim Elternhaus an, andere sehen die Probleme der japanischen Gesellschaft in diesem Amoklauf auf gedeckt. Auch das läßt sich nicht von der Hand weisen,daß durch die Technisierung und Vernetzung mit dem Internet die Vereinsamung der Einzelnen nicht verhindert werden kann.
Aber ich glaube,daß der Wert des Lebens vor allen von denen verstanden wird,die der Biblischen Botschaft vom Schöpfer glauben,der alle Menschen nach seinem Bilde gemacht hat. In einem Land in dem diese Botschaft unbekannt ist, sterben jedes Jahr durchschnittlicher 30.000 Menschen durch Suizid. Auch bei Leuten die depressiv sind, ist das Gewissen eine Bremse, sich das Leben zu nehmen, wenn sie an der Bibel orientiert sind. Der Gedanke an den Schöpfer,der uns das Leben gegeben hat,und in dessen Augen wir wertvoll sind, vor dem wir auch verantwortlich sind, wirkt auch bewahrend.
Wie so Christen ohne Not den Kreationismus aufgeben sollten zugunsten eines Evolutionismus, dem es egal ist,was aus dem Einzelnen wird und welche ethischen Konsequenzen sich daraus ergeben, das verstehe ich nicht.

Sonntag, 8. Juni 2008

Typisch Regenzeit

Gestern war noch Sonne angesagt für heute,schon von morgens an. Als ich vor sechs Uhr aufwachte, goß es in Strömen. Da können sich die Wetterfritzen bei NHK noch so anstrengen, so was werden sie wohl doch nie ganz in den Griff bekommen. Allerdings kann man die Situation aus verschiedenen Perspektiven sehen. Als Zeichen der Klimakatastrophe, von der ja schon immer mehr in den Medien geredet wird. Man könnte es sogar als dezenten Hinweis auf den drohenden Weltuntergang erkennen. Oder eben als typisches Zeichen der Regenzeit in Japan, an der sich die Vorhersager schon oft die Zähne ausgebissen haben.
Jedenfalls war das Coffee house gestern gut. Wir hatten zwar Zeitweise schon mehr Besucher, aber das Programm war diesmal gut. Grace und Lisa sangen zur Gitarre, Judith erzählte ihr Zeugnis, Julia ließ alle eine Ermutigung auf ein Blatt auf dem Rücken der Teilnehmer schreiben und sagte etwas zu Jesaja 43,4 " Du bist wertvoll in meinen Augen. Ich habe dich lieb." Und zum Schluß brachten auch noch die Kinder ihren Beitrag, ein lustiges Rätselspiel.
Jedenfalls stimmt es noch immer,daß man in dieser Zeit nicht den Regenschirm vergessen soll,wenn man ausgeht.

Sonntag, 1. Juni 2008

Noch ein Monat

In einem Monat fliegen wir los nach Deutschland...Und es ist noch so viel zu tun,daß ich vor lauter Aufregung den Überblick verliere und überhaupt nichts mache,jedenfalls nichts,was man konkret als Vorbereitung bezeichnen könnte. Manchmal beneide ich Luther,der am Vorabend des Weltuntergangs erst mal noch sein Apfelbäumchen pflanzen und seine Schulden begleichen wollte.
Ob dieser Überblick über die Lage auch damit zusammenhing,daß Luther viel Zeit im Gebet verbrachte? In unserer Zeit,wo so viele neue Infos auf einen zukommen, und man immer wieder neu sich umorientieren und Dinge einordnen muß, wie notwendig ist es da, die Dinge von einem andern Blickpunkt zu sehen! Im Gespräch mit Gott erkenne ich,was wichtig und was weniger wichtig ist.Meine Gefühle kommen zur Ruhe. Ich bin geborgen,weil mein Vater im Himmel alles in seiner Hand hat. Und dann ist der Druck weg, daß ich unbedingt was machen muß,was ich eigentlich noch gar nicht tun kann. Dann kann ich abwarten, bis die nötigen Informationen kommen,und muß keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Dann bin ich auch frei,daß zu sehen,was jetzt und hier zu tun ist. Und dann habe ich auch die Kraft und den Willen dazu.

Samstag, 31. Mai 2008

Vorübung für die Regenzeit

Es ist noch nicht so feuchtheiß, das dauert aber sicher auch nicht mehr lange.Nur das graue trübe Wetter hat sich schon mal eingestellt. Aber was solls? Es kann ja nicht nur immer schönes Wetter sein! Die Vorbereitungen für Sonntag sind schon fertig. Etwas später werde ich zum Messias Üben gehen. Und wie immer vor dem Heimataufenthalt werde ich meine Kamera mitnehmen und versuchen Fotos zu machen. Es ist nicht mehr so schwierig wie früher,weil die Linse gut ist. Ich muß mich nur ein bißchen konzentrieren und nicht einfach drauflos schießen.
Morgen nachmittag haben wir kein Programm. Vielleicht fahren wir am abend nach Nagoya, da ist ein Worship abend,der könnte interessant sein.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Vor dem Regen

Er war schon lange angekündigt worden, dieser Regen. Als ich eben dem Kopf aus dem Fenster steckte, spürte ich schon die ersten Tropfen. Die Regenzeit ist nicht mehr weit entfernt, und Taifun Nr5 ist auch schon unterwegs. Naja.
Weil es durch das Fenster auch immer etwas in den Saal regnet,habe ich schon mal den Stecker aus der Steckdose gezogen,damit kein Kurzschluß entstehen kann. Und habe auch die Möbel etwas aus dem Weg geräumt,damit das Regenwasser nicht die Kanzel verdirbt.
Die Taifune bringen oft so eine komische Luft mit,bei der der Feuchtigkeitsgehalt so hoch ist,daß man schwitzen muß. Das ist nicht so schön. Mal gut,daß wir nicht in den Tropen wohnen,wo die Luftfeuchtigkeit immer so hoch ist!

Sonntag, 25. Mai 2008

Ein neuer B eginn

Ich habe in meiner neuen HP Sojherde.bplaced.net/mit einer Art Tagebuch begonnen. Weil ich aber mit dem RSS noch nicht so weit bin,versuche ich es erst mal mit der Sendepause.
So stelle ich mir diesen Blog vor,unaufdringlich, leise wie ein Lautsprecher in der Sendepause.
Es werden keine weltbewegenden Dinge zur Sprache kommen,aber Dinge,die mich bewegen und vielleicht auch andere.
Ich wünsche allen eine gute Zeit mir der Sendepause und bin gespannt auf Eure Meinungen.
Erst mal allen eine gute Woche
Euer Brazi