Montag, 19. Dezember 2011

Gute Karten

In Japan ist das Neujahrsfest der traditionelle Feiertag. Während wir in Deutschland ab spätestens dem 24. Dezember Feiertag haben,müssen viele Japaner noch sieben Tage länger arbeiten, bis sie endlich feiern können. An Silvester sehen sich viele Leute den alljährlichen Gesangswettbewerb an, wo Männer und Frauen um die Gunst der Zuschauer wetteifern. Am Neujahrsmorgen freut man sich auf einen Packen Glückwunschkarten.
Das ist nämlich so eine Sitte,dass man seinen Freunden und Bekannten Neujahrskarten schreibt. Und die Post bewahrt die Karten auf, sortiert sie und sorgt dafür dass sie alle rechtzeitig am Neujahrsmorgen ausgetragen werden. Dazu werden jedes Jahr Hilfskräfte angestellt. Auf den Karten sind Nummern aufgedruckt. Es gibt eine Verlosung von Briefmarkensets, Campingausrüstungen, Fahrrädern und ähnlichem. Das ist dann noch ein zusätzlicher Anreiz.
Jedes Jahr versuchen viele, ihre grafischen Talente auszuprobieren,künstlerisch anspruchsvolle Glückwunschkarten zu gestalten. Jedes Jahr wird neue Software angeboten,um noch auffälligere Neujahrsgrüße zu produzieren. Und jeder kann mitmachen.
Allerdings gibt es bei den Neujahrskarten eine Einschränkung. Wenn ein Trauerfall in der Familie war, darf man keine Neujahrskarten schreiben. Und weil es ein Geben und Nehmen ist,darf diesen Leuten auch keine Glückwunschkarte zum Neuen Jahr geschrieben werden. Denn sei dürfen sich ja nicht dafür bedanken.
Ich fand die Neujahrskarten immer ganz praktisch,weil man um die Weihnachtszeit, wenn immer viel zu tun ist,noch etwas mehr Zeit hatte. Weihnachtskarten müssen ja schneller fertig sein.
Christen schreiben mehr und mehr Weihnachtskarten und weisen auf die Geburt des Herrn hin.
Was für eine große Hoffnung haben wir im Blick auf die Zukunft! Wenn doch noch viele Menschen in diesem Land unsern Herrn erkennen könnten!

Freitag, 25. November 2011

Meine Mutter

“Nun weiß und glaub ichs feste ich rühms auch ohne Scheu, dass Gott der Höchst‘ und Beste
mein Freund und Vater sei.“ Bei dieser Strophe sollten aber nur die mitsingen, die auch wirklich an Jesus glauben. Über diese „Ausgrenzung“ ärgerte sich die junge Frau. Glaubte der Pastor denn, er könnte ihr verbieten, was sie singen dürfte und was nicht? Dass sie selbst eine gläubige Christin sei, dass konnte sie nicht sagen. Ihre Eltern gingen zwar regelmäßig zur Kirche und waren auch überzeugt von dem, was sie glaubten. Sie selbst aber hatte auch manche Leute kennengelernt, bei denen der Glaube nur oberflächlich war. Das hatte sie abgeschreckt. Als dann die Nationalsozialisten an die Öffentlichkeit kamen, war sie begeistert. Die Fahnen und die flotten Lieder begeisterten sie. „Heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt!“ Das konnte sie von Herzen mitsingen.
Umso größer war dann die Enttäuschung, als sich herausstellte, dass alles Lug und Trug gewesen war. Als 1945 alle Illusionen wie Seifenblasen platzten, als die Friedensglocken läuteten und einen verlorenen Krieg bezeugten, da fühlte sie sich verraten. Es war der Zeitpunkt an dem viele junge Leute sich in Evangelisationen und christliche Versammlungen einladen ließen. Die junge Frau wußte klar : ich bin kein Christ. Und eigentlich wäre es ja konsequent gewesen, ein Lied, das so fest den Glauben an „Gott, den Höchst‘ und Besten“, der „mein Freund und Vater“ ist bekennt, nicht mitzusingen. Aber „das lasse ich mir doch nicht verbieten!“ dachte sie und sang es trotzdem. Und während des Singens merkte sie : „das stimmt ja! Gott ist auf meiner Seite. Gott ist mein Freund und Vater!“
So begann der Glaube meiner Mutter. Im Jugendkreis der Freien evangelischen Gemeinde lernte sie meinen Vater kennen. 1947 heiratete sie meinen Vater. Den beiden wurden sieben Kinder geschenkt. Ich bin der Älteste. Meine Mutter hat mir schon früh die biblischen Geschichten erzählt und mich beten gelehrt. Von Ihr habe ich auch die Freude am Singen, besonders in der Adventszeit. Wir hatten eine frohe Kindheit. Später als mein Vater gestorben war und ich mit meiner Frau als Missonare nach Japan ausreisten, hat sie uns ziehen lassen. Bis vor ungefähr zwei Wochen standen wir in E-Mail Kontakt. Am 24. November ist sie verstorben. Sie war bereit und ist jetzt bei ihrem Herrn. Ich bin Gott von Herzen dankbar für meine Mutter.
Sie hatte Licht-und Schattenseiten(wie jeder Mensch). Über Wachstum im Glauben sagte sie einmal : Je älter ich werde, desto mehr erkenne ich meine Fehler. Umso mehr muss ich staunen über die unendliche Gnade Gottes, der mich trotzdem liebhat.

Meine Mutter

“Nun weiß und glaub ichs feste ich rühms auch ohne Scheu, dass Gott der Höchst‘ und Beste
mein Freund und Vater sei.“ Bei dieser Strophe sollten aber nur die mitsingen, die auch wirklich an Jesus glauben. Über diese „Ausgrenzung“ ärgerte sich die junge Frau. Glaubte der Pastor denn, er könnte ihr verbieten, was sie singen dürfte und was nicht? Dass sie selbst eine gläubige Christin sei, dass konnte sie nicht sagen. Ihre Eltern gingen zwar regelmäßig zur Kirche und waren auch überzeugt von dem, was sie glaubten. Sie selbst aber hatte manche Leute kennengelernt, bei denen der Glaube nur oberflächlich war. Das hatte sie abgeschreckt. Als dann die Nationalsozialisten an die Öffentlichkeit kamen, war sie begeistert. Die Fahnen und die flotten Lieder begeisterten sie. „Heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt!“ Das konnte sie von Herzen mitsingen.
Umso größer war dann die Enttäuschung, als sich herausstellte, dass alles Lug und Trug gewesen war. Als 1945 alle Illusionen wie Seifenblasen platzten, als die Friedensglocken läuteten und einen verlorenen Krieg bezeugten, da fühlte sie sich verraten. Es war der Zeitpunkt an dem viele junge Leute sich in Evangelisationen und christliche Versammlungen einladen ließen. Die junge Frau wußte klar : ich bin kein Christ. Und eigentlich wäre es ja konsequent gewesen, ein Lied, das so fest den Glauben an „Gott, den Höchst‘ und Besten“, der „mein Freund und Vater“ ist bekennt, nicht mitzusingen. Aber „das lasse ich mir doch nicht verbieten!“ dachte sie und sang es trotzdem. Und während des Singens merkte sie : „das stimmt ja! Gott ist auf meiner Seite. Gott ist mein Freund und Vater!“
So begann der Glaube meiner Mutter. Im Jugendkreis der Freien evangelischen Gemeinde lernte sie meinen Vater kennen. 1947 heiratete sie meinen Vater. Den beiden wurden sieben Kinder geschenkt. Ich bin der Älteste. Meine Mutter hat mir schon früh die biblischen Geschichten erzählt und mich beten gelehrt. Von Ihr habe ich auch die Freude am Singen, besonders in der Adventszeit. Wir hatten eine frohe Kindheit. Später als mein Vater gestorben war und ich mit meiner Frau als Missonare nach Japan ausreisten, hat sie uns ziehen lassen. Bis vor ungefähr zwei Wochen standen wir in E-Mail Kontakt. Am 24. November ist sie verstorben. Sie war bereit und ist jetzt bei ihrem Herrn. Ich bin Gott von Herzen dankbar für meine Mutter.
Sie hatte Licht-und Schattenseiten(wie jeder Mensch). Über Wachstum im Glauben sagte sie einmal : Je älter ich werde, desto mehr erkenne ich meine Fehler. Umso mehr muss ich staunen über die unendliche Gnade Gottes, der mich trotzdem liebhat.

Freitag, 11. November 2011

Der Einzelne ist wichtig!

Vor kurzem stand in den Nachrichten, dass ein 14 Jähriger Selbstmord gemacht habe. In Tokyo habe er die Absperrung überklettert und sich vor den Zug geworfen. Die Mutter sagte, dass er sich vorher beklagt habe, dass ihn das Lernen so fertig gemacht hätte.
Bei solchen Nachrichten merkt man seine ganze Hilflosigkeit. Kinder, die noch nicht begriffen haben, dass ihr Leben einen unschätzbaren Wert hat, werfen es weg. Was nützt da der hohe Stand der Technik und der hohe Lebensstandard? Die Menschen brauchen das Wort Gottes, das ihnen sagt, wie einzigartig und wichtig sie sind!
Gestern lasen wir in der englischen Bibelstunde den Psalm 90. Und wir waren uns darüber einig, dass das Leben tatsächlich schnell vorbei geht. Wir lasen von dem Zorn Gottes über die menschliche Dummheit, den Schöpfer zu ignorieren und es auf eigene Faust zu versuchen. Wir wussten aber auch um die Liebe des Vaters, der es dabei nicht stehen ließ. Gott setzte Himmel und Erde in Bewegung, damit wir verlorenen Söhne und Töchter den Weg zum Vaterhaus finden sollten.
In diesem Land hat sich das noch nicht herumgesprochen, wie wichtig ein einzelner Mensch ist. Noch immer wird in Japan die Gruppe wichtiger genommen als ein einzelner. Und ich als Missionar muss sehr aufpassen, dass mir der gute Hirte nicht aus den Augen gerät, der die 100 Schafe in der Wüste ließ, um das eine verlorene zu suchen. Diese Gefahr ist sehr groß.

Montag, 31. Oktober 2011

Revolution oder Reformation?

Heute vor 494 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Kirchentüre in Wittenberg. Als ich kurz nach der Wende in Deutschland war und auch durch Wittenberg kam,habe ich gestaunt. Die Tür schien mir gar nicht so imposant oder auffällig, im Vergleich zu der Wirkung, die der Thesenanschlag auslöste. Und der Mönch,der eigentlich nur eine theologische Diskussion anregen wollte, über das was ihm ans einer Kirche bedenklich erschien, sah sich in einen Strudel der Ereignisse hineingezogen, der ihn immer mehr in den Gegensatz zu Tradition und Establishment brachte. Dem Bannfluch des Papstes trotzte er, in dem er seine Drohschrift verbrannte. Vor Kaiser und Reich sprach er"Hier stehe ich,ich kann nicht anders.Gott helfe mir."
Luther selbst war auch nicht zimperlich, und nicht alles was er schrieb und tat,war richtig. Und doch brauchte Gott ihn, damit die Deutschen die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen konnten. Und damit alle merkten, dass es einen Maßstab gibt, an dem sich auch Papst und Kaiser messen lassen müssen.(Dass schlaue Politiker sowohl die katholische als auch die protestantische Kirche zu ihren eigenen Nutzen missbrauchten, ändert daran nichts,dass es diesen Masstab gibt.)
Nach der Reformation war es nicht mehr möglich,einen Kreuzzug zu veranstalten. Seit alle lesen konnten :"Liebet eure Feinde!",wäre es nicht mehr möglich gewesen auf einen Aufruf begeistert zu antworten :"Gott will es!", weil jeder der lesen konnte, sich davon überzeugen konnte,dass Gott etwas anderes wollte.
Heute hat sich die Medienlandschaft grundlegend geändert.Durch Internet ist die Welt verbunden.Man kann Apelle zu allen Menschen senden,die Computer oder Handy besitzen.Bisher wurde das nur für Parties ausgenutzt, einmal sogar für eine politische Demo. Aber wirklich verändert hat sich dadurch nichts. Der unscheinbare Mönch mit seinem Poster an der Kirchentür hat mehr erreicht.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Wie die Welt besser wird

Am 5.Oktober starb Steve Jobs, noch immer wird er gepriesen als ein großer Weltverbesserer. Dabei war der ehemalige Chef von Apple und co. eigentlich nur ein begnadeter Verkäufer. Die Witze seiner Fans die ihn im Himmel zeigen, wo Gott von ihm erwartet, dass er Moses beim Updaten der Zehn Gebote helfen soll, bringen einen zum Lachen. Sie zeigen aber auch, wie sehr unsere Zeitgenossen in ihrem Denken beschränkt sind. Dass es eine Welt außerhalb des Handys oder des Notebooks gibt, haben die meisten tatsächlich schon vergessen. Es zählt nur noch, was man auf dem Bildschirm sehen kann, egal wie groß oder klein er ist.
Dass es Mitmenschen gibt, die reale Schmerzen empfinden, weil sie nicht die nötige Medizin bekommen, dass andere sterben müssen, weil ihnen die Nahrungsmittel fehlen, dass man politische Ungerechtigkeit nicht durch eine Abstimmung per Internet abschaffen kann – das alles wird vergessen.
Die Zehn Gebote (Gott wirklich Gott sein lassen! du sollst nicht stehlen, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen usw) brauchen kein Update. Die sind zeitlos gültig. Das Problem ist eher, dass wir Menschen uns nicht daran halten und weder Gott noch den Nächsten lieben, sondern nur noch uns selbst.
Die Welt wird nicht besser durch neue technische Geräte, sie kann nur besser werden durch erneuerte Menschen. Die Bibel sagt :“Wenn ein Mensch zu Christus gehört, ist er schon eine neue Schöpfung. Was früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen.“ 2.Korinther5,17

Dienstag, 16. August 2011

Wer ist mein Nächster?

Die Geschichte muss schon über 20 Jahre her sein. Ich half beim Umzug einer Missionarin mit. Weil alles so schnell ging, und ich den Anschluss an das Auto vor mir halten wollte, passte ich einmal nicht auf-und schon hatte es gekracht! Es war nur Blechschaden. Die Polizei war auch sehr großzügig. Aber die Sache belastete mich dennoch. Ein Mitmissionar rief mich noch am gleichen Abend an, und dieses Gespräch baute mich wieder auf. Ich bin froh und dankbar, dass ich das erlebt habe.
In der letzten Zeit sprach ich mit anderen Missionaren, die unter den Nacheffekten des Fukushima-Erdbebens am 11.März dieses Jahres leiden. Die unterschiedliche Berichterstattung der Deutschen Presse und der japanischen Presse war offensichtlich. Besonders für die Missionare im Raum Tokyo sah es nach der Schilderung der Deutschen Medien kritisch bis lebensgefährlich aus. Da schien es für einige Missionen geraten, ihre Missionare mit ihren Familien nach Deutschland zurückzurufen. Unser Arbeitsgebiet im Raum Nagoya ist ca 400km von Tokyo entfernt, und deshalb der Gefahr einer nuklearen Kontamination nicht so unmittelbar ausgesetzt. Trotzdem hielt das Krisenteam unserer Mission es für richtig, alle Kurzzeitmissionare vorrübergehend nach Deutschland zu rufen.
Die Probleme traten zutage, als die Langzeitmissionare wieder in ihre Gemeinden zurückkamen. Einige Gemeinden waren so enttäuscht, dass die Missionare sie aus ihrer Sicht im Stich gelassen hatten, dass sie sie nicht mehr aufnehmen wollten. Sie hatten nicht verstanden, dass diese Missionare nicht freiwillig, sondern auf Anordnung ihrer Mission zurückgeflogen waren. Und das Schlimme ist, dass es bis jetzt noch nicht gelungen ist, dieses Missverständnis zu klären.
Da sind also unsere Mitarbeiter, die sich genauso für unsern Herrn eingesetzt haben, wie wir auch, die plötzlich aus ihrer vertrauten Missionsarbeit herausgerissen wurden, die miterleben mussten, wie ihre Kinder in eine ihnen fremde Umwelt in Deutschland versetzt wurden, und die danach wieder in die andere fremde Kultur in Japan hinein mussten. Und jedesmal ist es ein Kampf für sie.
Und diese Mitarbeiter, die um Jesu willen wieder zurückgekommen sind, die müssen dann hören, dass sie unerwünscht sind! Wie muss das wehtun! Das ist eine Ohrfeige, die sie nicht verdient haben.
Ich finde,dass wir Christen über den vielen in Fukushima,die praktische Hilfe nötig haben, nicht unsere Brüder und Schwestern mit ihren Kindern vergessen dürfen, die unsere moralische Unterstützung und unsere Gebete brauchen. Der barmherzige Samariter kann uns auch heute eine Anregung sein. Mir hat ein Telefonanruf geholfen. Wem könntest Du eine mail schicken? Oder eine Einladung zum Skypen.

Montag, 8. August 2011

In den Bergen

Seit über einer Woche sind wir hier in Miyota zum Ausspannen.Letzte Woche war die Missionarskonferenz in der Union Church in Karuizawa.Das war früher so ein Höhepunkt im Missionarsleben. Man konnte für eine Zeit der Hitze des Arbeitsgebietes entfliehen und die Kühle genießen. Damals trafen sich so an die hundert Missionare in der großen Holzkirche. An die Erweckungslieder aus dem 19.Jahrhundert musste ich mich erst gewöhnen. Dass die Konferenzsprache Englisch war, das ich auf jeden Fall besser kannte als Japanisch, empfand ich anfangs als angenehm. Und dann die Themen, zu denen jeweils prominente Redner aus den USA eingeladen wurden!
Das war jedesmal eine Inspiration.
Bis mir dann nach einer gewissen Zeit auffiel, dass sie jeweils die theologische Stimmung aus dem evangelikalen Lager in den Vereinigten Staaten widerspiegelten. Erst ging es um Church Growth Theologie. Dann kam langsam aber sicher der Mensch in den Mittelpunkt. Seelische Wunden,und wie sie geheilt werden können, Leben in zwei Kulturen, christliche Kindererziehung, usw
Mehr und mehr merkte ich auch, wie unterschiedlich das Denken von Christen aus Amerika und Europa ist. Wir genossen auch die Gemeinschaft mit anderen Deutsch sprechenden Missionaren.
Manchmal konnte man auch Zeit zum Lesen nutzen.Manchmal konnten wir ausgiebige Wanderungen unternehmen.
Meistens kamen wir gut erholt wieder in unsere Missionsarbeit zurück. Viel Grund zum Danken,dass wir hier Häuser in Miyota haben können.

Montag, 11. Juli 2011

Wenn es heißer wird

Am letzten Wochenende geschah ein Unfall. Vor der Ampel war eine lange Autoschlange. Alle warteten auf Grün. Plötzlich scherte ein Auto aus und fuhr auf der Gegenseite weiter. Der Fahrer schien sich gar nicht um die Ampel zu kümmern. Er fuhr einfach über die Kreuzung, krachte in einen Kleinwagen. Beide Insassen waren auf der Stelle tot. Sechs weitere Personen wurden durch Auffahrunfälle ernstlich verletzt.
Am Unfallort konnten keine Bremsspuren des Verursachers gefunden werden. Der Fahrer war 78 Jahre alt und wurde wegen Totschlags festgenommen.
Allein mit dem Alter des Fahrers lässt sich so eine Katastrophe aber nicht erklären. Wenn es heißer wird, scheint es, dass die Fähigkeit nachlässt, Dinge sachlich zu beurteilen. Das merkt man auch im normalen Miteinander. Man regt sich schneller auf, nimmt harmlos gemeinte Äußerungen übel, es kommt eher zu Spannungen. Es scheint, als sinke die Reizschwelle desto mehr, je höher die Temperaturen steigen.
Ein früherer Missionsleiter sagte „Wenn ich den Missionaren im Sommer einen Brief schreibe, muss ich mir Glace Handschuhe anziehen.“ (Er meinte damit, dass er besonders aufpassen musste, um Missverständnisse zu vermeiden, damit keiner sich verletzt fühlte. )
Während der heißen Zeit ist es weise, wenn man möglichst Konflikte vermeidet und die strittigen Themen auf die Zeit verschiebt, wenn es wieder kühler ist. Für mich selbst bedeutet das, dass ich mich um einen kühlen Kopf bemühe und die Mahnung aus dem Jakobusbrief nicht vergesse „Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören ,langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“

Sonntag, 19. Juni 2011

Taufe in Okazaki

Tomoko Goto warim Bibelkurs,als wir vor knapp einem Jahr nach Deutschland fuhren.
Einige Geschwister aus der Gemeinde waren bereit, den Bibelkurs mit ihr weiterzuführen. Unserer Tochter Martina war es ein Anliegen,dass dieser jungen Frau,der das Evangelium so wichtig war, auch weitergeholfen würde. Frau Goto hatte bei ihr auch Deutschunterricht .Sie nahm sie mit zu Freizeiten, wo sie andere junge Christen kennenlernen konnte.
Als wir im Januar wieder zurück kamen, hörten wir von einigen Leuten aus der Gemeinde,ob es nicht an der Zeit sei,mit Frau Goto eine Taufklasse zu beginnen. Damit bin ich meistens etwas zögerlich,weil ich es öfter erlebte, dass Leute zu schnell zur Taufe gedrängt wurden, obwohl sie das eigentlich noch gar nicht wollten.
Aber in einem Gespräch mit ihr wurde mir klar, dass sie selbst schon darauf gewartet hatte.
Die letzte Taufe liegt schon sechs Jahre zurück. Sie fand im Meer statt. Damals wurden ein Junge und zwei Männer getauft. Aber bei einer Frau wäre eine Taufe in einem Gemeindesaal besser. In der Gemeinde in Okazaki sollte ein Mann getauft werden. So konnten wir uns dort anschliessen. Mit dem Auto ist Okazaki ungefähr Dreiviertel Stunden von Miyoshi entfernt.
So hatten wir heute am 19.Juni einen gemeinsamen Taufgottesdienst.
Nach der Taufe fragten zwei Leute aus Miyoshi, die noch keine Christen sind, ob so etwas für sie auch einmal an der Reihe wäre. Wir wollen für sie beten.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Erkaltete Liebe

Wir lasen gestern in der Bibel die Geschichte vom Verlorenen Schaf. Mt18,12-14. Da sagt Jesus,wie wertvoll ein einzelner Mensch in Gottes Augen ist. Mir scheint,dass das viele Zeitgenossen vergessen haben. Und ich werde nicht müde,das immer wieder zu betonen. Zu viele Leute meinen,auf sie käme es nicht an.
„Ob du dabei bist oder nicht,das spielt keine Rolle!“ Diesen Satz hörte ich vor über dreißig Jahren. Ich weiß noch heute, wie er mich verletzt hat. Ich weiß aber heute mehr als vor 30 Jahren,dass er falsch war. Nicht weil ich meine,ich müßte überall dabei sein.(Im Gegenteil :ich bin froh,wenn andere mitarbeiten und ich ihnen Verantwortung abgeben kann!) Aber ich weiß,dass ich wichtig bin.Nicht weil ich soviel wüßte oder könnte. Ich bin wichtig,weil Gott mich liebhat.
Wenn er merkte,dass ihm von hundert Schafen eins fehlte,wer von euch würde es nicht suchen und die andern neunundneunzig einem andern Hirten überlassen?“ Das war für die Zeitgenossen Jesu offensichtlich keine Frage. Die hätten alle ihre Kräfte und Bemühungen auf das verlorene Schaf konzentriert. Die würden es suchen,bis sie es wieder gefunden hätten. Wie wichtig sind mir die Menschen, die aus der Reihe tanzen, die nicht an ihrem Platz sind? Vermisse ich die überhaupt? Vielleicht brauchen sie meine Zuwendung.
Behandele ich meine Mitmenschen als von Gott Geliebte,als Leute,die in seinen Augen wertvoll sind? Nehme ich ihre Meinungen ernst?
Viele meinen,weil es mehr Erdbeben und Katastrophen gäbe,müßte das Ende der Welt bald kommen. Die Bibel sagt das nicht. Jesus sagt eher :“Laßt euch durch diese Dinge nicht erschrecken.“ Er nennt ein anderes Phänomen,das für die Endzeit typisch ist. „Die Liebe wird in vielen erkalten.“ Mt24,12. Das mag auf das Abkühlen der Gemeinschaft mit Jesus und den Glaubensgeschwistern hinweisen. Es deutet aber auch darauf hin,dass die Fähigkeit des Mitfühlens mit anderen Menschen abnehmen wird. Das erleben wir heute. Und zwar in einem Ausmaß,dass man Angst bekommen kann.

Freitag, 6. Mai 2011

Die Goldene Woche ist vorbei

Das war früher etwas ganz Besonderes in Japan : eine Woche mit drei Feiertagen. Die Leute,die in einem fort arbeiten mußten,konnten einmal aufarbeiten. Die Freizeit in Neo war etwas ein Höhepunkt im Frühjahr. Sonst trafen wir uns auch mit Freunden zum Wandern. Es gab auch Arbeitseinsätze in den Bergen,wo die Ferienhäuser der Mission stehen.
In diesem Jahr fuhren wir auch zum Freizeitheim in Neo. Aber nicht um an der Freizeit teilzunehmen,sondern um die Lautsprecheranlage dorthin zu bringen, weil die Anlage im Freizeitheim kaputt war.Wie immer in der Goldenen Woche sollten die Autobahnen ziemlich verstopft sein, aber als wir dann wirklich losfuhren,ging es doch schneller als vorher befürchtet. Wir konnten noch einen Spaziergang in der Umgebung machen. Dort sahen wir auch die Reisfelder,die schon angepflanzt waren.Die jungen Reispflanzen stehen unter Wasser, bis die heisse Sommersonne die Felder austrocknen wird.
Vor allem: wir trafen dort Freunde,die wir lange nicht gesehen hatten, Don und Mayumi Frazier,die uns morgen besuchen wollten.

Donnerstag, 14. April 2011

Besuch aus Deutschland

Am 10.April besuchte uns unser Missionsleiter Erhard Michel mit seiner Frau Ruth. In dieser Zeit,wo die Leute in Japan sich Sorgen machen, weil so viele durch das Erdbeben und die Tsunami im Nordosten des Landes umgekommen sind, und andere kein Zuhause mehr haben,war die Predigt über Johannes 20,1 eine mutmachende Botschaft. Gott handelt schon,wenn alles noch dunkel ist.Wenn das Arbeitsgebiet unserer Mission auch 500 km von dem Katastrophengebiet entfernt ist,und auch von dem Reaktorunfall keine direkte Bedrohungh ausgeht, so sind doch manche bedrückt,von dem was geschehen ist. Aber genau jetzt ist das Evangelium wichtig. Viele bestätigten es mir nachher,wie befreiend sie diesen Hinweis auf den allmächtigen Gott empfanden,der auch da Hoffnung hat,wo Menschen keine sehen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen merkten wir beim Spazierengehen durch den Park in der Nähe,dass der Frühling Einzug gehalten hat. So viele Leute wie vorher kaum,hatten sich hier niedergelassen, um die warme Sonne und die Kirschblüten zu geniessen. Familien, Junge und Alte, es war etwas los. Mir kam der Satz aus Goethes Osterspaziergang in den Sinn:"Hier bin ich Mensch,hier darf ichs sein."
Wir hoffen und beten,dass noch viele erkennen,dass auch die Kirschblüte ein Geschenk des Schöpfers ist,der uns lieb hat,und bei dem wir Geborgenheit und Schutz finden.

Dienstag, 29. März 2011

Die alles so gut verstehen können

In einer grossen Sitzung wurde die Entscheidung eines Mitarbeiters bekannt. Er selbst war nicht mehr dabei,aber hatte aber eine Rücktrittserkärung geschickt. Dafür muss er seine Gründe gehabt haben. Für die meisten der ungefähr 50 Delegierten war es jedenfalls ein Schock. Was mich aber danach in Rage brachte, waren die Verlautbarungen einiger gutmeinender Kollegen. Sie könnten genau die Gefühle des Mannes verstehen,der aufhören wollte, und wenn wir ein bisschen mehr Geduld mit ihm haben würden und ihm signalisieren würden, wie lieb ihn alle hätten, dann wäre das Problem bald gelöst werden. Herr XY hatte jedoch klar gesagt,dass er nicht mehr wollte, und die "freundlichen" Kollegen nahmen ihn nicht ernst. Wie kann man ein Problem lösen,wenn man nicht zuhört,und die Schwierigkeiten einfach unter den Teppich kehrt?Statt warmer Gefühle wäre mehr Konzentration auf die Sache nötig gewesen.
Eine andere Sache,die mir genauso auf dem Magen liegt,ist die Art und Weise,wie die Deutschen Medien mit dem AKW Unfall in Fukushima umgehen. Dass in Deutschland schon lange die Angst vor möglichen Reaktorunglücken die Menschen beherrschte,ist ja schon seit Tschernobyl kein Geheimnis mehr.
Es schien als hätten manchen Leute nur darauf gewartet,dass so etwas nun in Japan geschah. Als der japanische Regierungssprecher noch auf eine exakte Analyse der Situation wartete, hatten die Deutschen Experten schon auf den ersten Blick erkannt,dass eine Kernschmelze angefangen hatte, und das ganze Land in Lebensgefahr wäre. Könnte es nicht auch hier der Fall sein,dass Leute etwas zu verstehen meinen, das in Wirklichkeit ganz anders ist. Wenn man auf Atomwissenschaftler hört, scheint die Situation noch lange nicht so aufregend zu sein,und der Weltuntergang doch noch ein gutes Stück entfernt zu sein.
Ausserdem, von den vielen Leuten, die durch Erdbeben und Tsunami in grosse Not geraten sind,
hört man in den Deutschen Medien sehr wenig. In Japan aber sind viele engagiert,um Lebensmittel Wasser usw in die Katastrophengebiete zu transportieren.

Donnerstag, 17. März 2011

Ich wünsche keinem nichts Böses....

...aber meine Krankheit solltet ihr mal haben..."so pflegte Tante Minna zu reden,wenn sie den Eindruck hatte,es gehe ihr ziemlich schlecht,und niemand würde ihre Schmerzen verstehen. Ich wünsche keinem etwas Böses, weil wir das Böse mit Gutem überwinden sollen, wie es in der Losung für dieses Jahr 2011 heißt.
Ich möchte aber mal Ihre Phantasie anregen zu überlegen, was wäre,wenn in Deutschland ein Erdbeben von unvorstellbarer Größe aufträte. Und wenn dieses Erdbeben dann eine Monsterflutwelle auslöste, die einige Kraftwerke zerstörte. Und wenn dann die Kommentatoren der Welt kämen,um jetzt die Bestätigung ihrer Theorien zu finden...
Natürlich sind alle erst mal geschockt, wenn so ein Unglück geschieht. Aber muss man den Leuten mit unbestätigten Theorien Angst machen? Die Internationale Behörde für Atomenergie hat die Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl untersucht. Das Ergebnis lautet,dass der größte Schaden im Blick auf die seelische Gesundheit angerichtet wurde.
Auf Deutsch: den Leuten wurde mehr Angst gemacht,als nötig war.
Ich habe den Verdacht,dass das im Augenblick im Blick auf Fukushima auch geschieht. Natürlich richten radioaktive Strahlungen Schaden an. Die Untersuchungen der Internationalen Behörde für Atomenergie haben aber gezeigt, dass da wo die radioaktive Wolke von Tschernobyl hinzog, nicht mehr Menschen an Krebs usw starben,als woanders auch.
Zur Zeit wird verzweifelt darum gerungen,dass es nicht zu einer Kettenreaktion in Fukushima kommt. Gleichzeitig geht es darum den Opfern der Erdbeben- und Flutwellenkatastrophe zu helfen,dass sie wieder Hoffnung bekommen und Geborgenheit erleben. Damit sind wir Menschen überfordert. Die Bibel aber sagt uns "Zuflucht ist bei dem alten Gott,unter den ewigen Armen." Das ist der Weg zur Hilfe.

Freitag, 11. März 2011

Wir leben noch!

Bei uns war das Erdbeben nicht so stark.Natürlich hatten wir auch Angst,als es nicht gleich aufhörte, und Nachbeben konnte man später auch noch feststellen. Aber das Stärkste was wir um 14,52 merkten waren ein paar Erdstöße,als wir aber rausgegangen waren regnete es,die Stromkabel vibrierten eine ganze Weile,also über 3 Minuten. Dann war es wieder ruhig,jedenfalls einigermaßen. Als ich das Fernsehen einschaltete,gab es Tsunami-Warnungen,ziemlich eindringlich. Aber das ganze betraf unsere Gegend nicht. Ich versuchte,im Internet auf die japanische Erdbebenseite zu kommen,was aber nicht klappte.(Die waren wahrscheinlich überlastet.) So nach und nach kam dann heraus,dass bei uns Stärke 3 gewesen war, im Zentrum aber 7,9. Später wurde das dann auf 8,8 nach oben korrigiert. Die Videos zeigten die Gewalt des Zunami,der Autos ins Meer schwemmte. Das war beängstigend. Nach ein paar Stunden kam dann im TV noch mehr Auswirkungen der Katastrophe ans Licht. Einige Häuser brannten, sogar zwei oder drei Atomkraftwerke, Stromausfall in drei Präfekturen, Flugstopp auf dem Flughafen Narita, Behinderungen im Zugverkehr. Leute müssen auf den Bahnhöfen warten,wie es weitergeht. Wie vor ungefähr 16 Jahren bei dem Erdbeben in Kobe,wird es noch eine Zeit dauern,bis der wirkliche Schaden erfasst sein wird. Betet mit uns für die Menschen,die plötzlich von diesem Unglück überfallen wurden,dass sie den finden,bei dem alleine Trost und Hilfe ist!

Mittwoch, 2. März 2011

Warum dauert der Umzug nur so lange?

"Habt Ihr Euch schon eingelebt in der neuen Wohnung?" Die Frage ist meistens als Einstieg in ein Gespräch gemeint. Und in der Regel sage ich dann,dass wir noch dabei sind. Unser Gepäck,das wir in Tenpaku eingelagert hatten,das hatten wir mit Hilfe einiger Kollegen am 31. Januar alles hierher gebracht. Damit waren wir offiziell umgezogen. Bei den Nachbarn uns vorgestellt,das hatten wir schließlich am 20.Februar geschafft. Telefon und Internet bekommen wir hoffentlich am 9.März.Aber ob damit der Umzug wirklich abgeschlossen ist,und wir uns eingerichtet haben? Das wage ich zu bezweifeln. Im Rathaus haben wir unsere neue Adresse in unsere japanischen Ausweise für ausländische Mitbürger eintragen lassen. Es scheint,dass die Post unsere Briefe usw an die neue Adresse abliefert.Und doch fallen einem täglich neue Kleinigkeiten ein,die man vergessen hat,und die doch zum japanischen Alltag gehören und die geregelt werden müssen.
So ähnlich geht es auch beim gemeinsamen Planen in der Gemeinde. Auch da muss ich überlegen, was ist denn jetzt das Nächstliegende? Was muss jetzt unbedingt in Angriff genommen werden, und was hat noch Zeit? Die drei Jahre,die Gott uns noch für unsere Zeit in Miyoshi gegeben hat, wollen gut genutzt werden, damit wir unsern Nachfolgern nicht ein Chaos zurücklassen. Bei dem allen ist es beruhigend zu wissen,dass ich nicht alles unter Kontrolle haben muss, sondern dass über mir ein Herr ist,der nie den Überblick verliert,und dessen Plan perfekt ist. Der Aufblick zu Gott hilft mir,dass ich selbst ruhig werde und Geduld habe mit mir selbst und mit anderen.

Samstag, 12. Februar 2011

Leute,die außen vor sind

So kann man in etwas den Titel der Fernsehsendung bezeichnen, die gestern vom NHK ausgestrahlt wurde.(Das ist der öffentlich-rechtliche Sender in Japan, der der ARD in Deutschland entspricht.) Verschiedene Schicksale von Menschen, jung oder alt, die aus den verschiedensten Gründen den Kontakt mit der Gesellschaft verloren haben.Einige,die ihre Arbeit verloren haben, einige,die depressiv geworden waren, junge Leute,die mit der Scheidung ihrer Eltern nicht fertig wurden…
In dieser Sendung wurden Versuche gezeigt,wie die Betroffenen aus dieser Situation wieder herausfanden. Ein Mann, der schon an Selbstmord dachte, aber sich dann mit Schulkindern anfreundete,denen er Insekten aus seiner Sammlung schenkte, und von denen er Dankesbriefe bekam… Eine Selbsthilfegruppe für Arbeitslose in Tokyo…Im Laufe der Sendung stellte sich heraus,dass diese Gruppe von einer Kirche unterstützt wurde. Wir sahen eine Weihnachtsfeier, in der diese Leute voll integriert waren.
Für heute abend wurde eine Diskussion angekündigt bei laufender Kamera. Schon während der Sendung gab es viele Nachfragen.
Ich glaube,das ist ein Hauptproblem der heutigen japanischen Gesellschaft, die Einsamkeit. Können wir mit unsern Gemeinden darauf eine Antwort geben?

Donnerstag, 13. Januar 2011

Gedanken beim Packen

Alles was ich aus den Kisten im Keller ausgepackt hatte,muß wieder zurück.Natürlich paßt nichts mehr,wie es war. Aber Ordnung muß ja sein. Das ist die Zeit,wenn ich die Leute beneide,die immer an einem Ort bleiben können. Beim Einkaufen ist der Gedanke immer irgendwo im Hintergrund :Lohnt sich das? Paßt es in den Koffer? Ist es nicht zu schwer für das Flugzeug?
In unserer digitalen Zeit kann man ja schon manches wertvolle Wissen auf eine CD Rom oder eine DVD zusammenpacken.Aber was ist jetzt wirklich wichtig? Und worauf könnte man auch verzichten? Die Frage bleibt mir nicht erspart. Und am Ende habe ich doch wieder vieles falsch gemacht.
Wenn man es richtig betrachtet,dann sind wir ja alle unterwegs.Keiner kann da bleiben,wo er ist. Und keiner kann etwas mitnehmen in das „Land, wo es besser ist“,wie Matthias Claudius es einmal bezeichnete.
Ich wünsche es jedem,daß er bereit ist für diesen Augenblick.