Sonntag, 28. September 2008

es wird herbstlicher


Die kurzärmelige Zeit ist vorbei. Man muß sich wieder warm anziehen. Statt Strom für die Kühlung müssen wir bald wieder Strom für die Heizung bezahlen.
Herbstanfang ist in Japan immer noch ein Feiertag. Ich war am 23. September auf einem Missionskongreß in Nagoya, der alle 5 bis 10 Jahre für die Pastoren dieser Gegend durchgeführt wird. Diesmal waren sogar die Laien mit eingeladen. Das alles dauert in Japan seine Zeit,bis es sich herumspricht,daß auch "normale Gemeindeglieder"missionieren können, und daß der Gottesdienst im Alltag auch wichtig ist.
Ich hörte eine Bibelarbeit über Zachäus,die mir deutlich machte, wie sehr Jesus damals seine frommen Zeitgenossen vor den Kopf stieß,als er sich öffentlich bei dem Oberzöllner zum Essen einlud. Und vielleicht brauchen wir auch hier in Japan den Mut, Konventionen und Mauern zu durchbrechen um zu den Menschen zu kommen, die das Evangelium brauchen.
Ich hörte von einem Lehrer,der zum Gottesdienst einer christlichen Gemeinde ging,weil eine Schülerin ihn dazu eingeladen hatte. Er sagte,er habe schon mehrnmals christliche Schüler unterrichtet,aber das sei das erste Mal,daß ihn jemand zur Gemeinde eingeladen habe.
Gestern nachmittag waren wir auf einer Gebetsversammlung unseres japanischen Gemeindebundes. (siehe Bild!)Viele teilten sich in kleine Gruppen auf, um Gott für die Missionsarbeit in diesem Land zu bitten. Es war gut, sich mal mit andern Leuten zu treffen und neu zu erleben,daß Gottes Volk größer ist,als man oft meint.

Dienstag, 16. September 2008

Was wollten die denn klauen?

Heute nacht um drei wurde ich wach. Das kommt öfter schon mal vor. Wenn ich auf der Toilette war,schlafe ich meistens gleich wieder ein. Diesmal aber sah ich,wie auf dem Parkplatz nebenan zwei Männer mit einem Auto zugange waren. Ob jemand zur Arbeit wollte? Aber dann brauchte er doch keine Taschenlampe für sein eigenes Auto. Ich öffnete das Fenster, um genauer zu sehen,oder auch mal die Leute anzusprechen. Aber da setzte sich das Auto in Bewegung. Die Lampen wurden aber erst eingeschaltet,als der Wagen auf der Straße war. Und dann war er schnell weg.
Es war noch so dunkel gewesen, daß man nicht viel sehen konnte.
Heute mittag sah ich dann die Polizei offensichtlich mit dem Besitzer des Wagens auf dem Parkplatz. Es schien,als sei das Auto auch wieder aufgetaucht. Ich erzählte ihnen,was ich gesehen hatte. Die Sache erscheint mir aber noch immer rätselhaft.
Eine Idee,was die Leute eventuell klauen wollten habe ich schon. In Japan muß man für die Autobahnnutzung Gebühren bezahlen. Jedesmal wenn man auf die AB fährt,bekommt man eine Karte,und jedesmal wenn man die AB verläßt,muß man bezahlen. Um das zu vereinfachen,wurden jetzt Karten eingeführt,die die Bezahlung elektronisch regeln. Das läuft dann über die Kreditkarte. Die Autobahnkarten werden im Auto in einen Aparat gesteckt. Man sollte sie jedesmal wenn man parkt,aus dem Auto nehmen. Ich vermute,daß es die Diebe auf solche Autobahnkarten abgesehen hatten.

Montag, 15. September 2008

Vor Taifun Nr13

Es geht weiter mit den Wetternachrichten. Gestern (oder vorgestern) kam die erste Vorwarnung .
Im Augenblick scheint die Sonne, und morgen soll es auch noch schön sein, aber danach kommt wieder Regen. Die feuchtheiße Taifunluft haben wir gestern auch schon gespürt. Die macht einen so richtig müde. Und das Grau in Grau drückt dann auch noch auf die Stimmung.
Und doch lassen wir uns nicht entmutigen. Im Mitarbeitertreffen des Südgebietes erzählte ein Pastor,wie er in den Ferien in einer Gemeinde einen Lehrer traf,der noch kein Christ ist. Eine Schülerin hatte ihn eingeladen. Er habe ja schon öfter christliche Schüler gehabt,aber das sei das erste Mal gewesen,daß ihn jemand zur Gemeinde eingeladen habe. Das schlug bei mir ein. Ich weiß,warum Schüler keine Lehrer einladen. In dem konfuzianistischen Denken, das in Japan noch viele Leute beherrscht, ist so etwas unmöglich. Die Lehre kommt von oben. Der Lehrer lädt die Schüler zur Gemeinde ein. Der Pastor unterrichtet die Laienchristen. Das ist die normale Ordnung.Die Bibel stellt sie aber auf den Kopf,wenn zB der Schreiber von Psalm119 sagt :"Ich habe mehr Einsicht als alle meine Lehrer,denn über deine Mahnungen sinne ich nach. Ich bin klüger als die Alten;denn ich halte mich an deine Befehle."v99,100.
Ohne daß es einem bewußt wird übernimmt man auch als Missionar oft das alte konfuzianistische Denken,das die gegenwärtigen Autoritäten absolut setzt. Aber für uns darf nur das Wort Gottes absolut sein. Hier ist der Punkt von dem aus wir alle anderen Autoritäten in Frage stellen müssen. Und wie es dieses Zeugnis zeigte,warten viele Leute darauf.

Sonntag, 7. September 2008

was der August nicht kocht...

...kann der September nicht braten, heißt eine alte Bauernweisheit. Damit ist gemeint,daß es im September nicht mehr heiß werden kann,wenn es im August schon kühl war. Bei uns in Japan ist es in diesem Jahr eher umgekehrt. Die Leute stöhnten über einen heißen Sommer, und auch der September bringt wenig Kühlung.
Nachdem wir bis zum 22. August im kühlen Deutschland waren,spüren wir den Unterschied umso stärker. Zum Glück gibt es Klimaanlagen! Die Leute, die noch nie in feuchtheißen Ländern gelebt und geschwitzt haben,können natürlich viel erzählen über Verzicht auf Technik usw. Gegen Kälte kann man was tun,man kann sich wärmer anziehen. Kleider ausziehen geht aber nur bedingt um des Anstandes willen. Und gegen hohe Luftfeuchtigkeit hilft das auch nicht.
Aber im Laufe des Septembers wird es meistens etwas kühler.
In diesem Jahr gibt es auffällig oft heftige Regenfälle. Weil es lange heiß war, traute sich dafür kaum ein Taifun nach Japan. Auch an dem extremen Wetter merken wir,daß die Welt etwas aus den Fugen geraten ist. Wie lange sie es überhaupt nocht tut,kann niemand vorhersagen.
Nur in der Bibel haben wir das Versprechen des Schöpfers : Solange die Erde steht soll nicht aufhören Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Tag und Nacht.