Freitag, 27. Juni 2008

Reisevorbereitungen


Langsam wird es ernst.Heute abend kam Barbara aus Tokyo zurück und hatte Rebekka, Johanna und eine Menge Gepäck mitgebracht. Jetzt sind wir wieder sechs Personen und die Koffer warten nur noch darauf ganz gepackt zu werden.
Die Leute,die mich sonntags beim Predigen vertreten, stehen fest. In der Gemeinde habe wir am letzten Sonntag auch schon mal besprochen,was noch beachtet werden muß. Heute vormittag war die letzte englische Bibelstunde vor den Ferien. Eine Frau,die mit ihrem Mann nach Deutschland umzieht,haben wir verabschiedet. Wir wünschen uns natürlich,daß der Mann auch zu Jesus findet. Nach den Sommerferien möchten wir gerne weitermachen mit dem Bibelstudium.

Sonntag, 15. Juni 2008

die Frau von nebenan

Wie oft sind wir ihr begegnet beim Spazierengehen um den See. Sie hatte so eine freundliche offene Art, wir haben auch viel gelacht zusammen. Ihre Enkelkinder und die Kinder aus ihrer Verwandschaft kamen zum Englischunterricht.
Seit ein paar Wochen kam sie ins Krankenhaus, und gestern rief die Tochter an,daß sie gestorben ist. Das war ein Schock. Sie war in unsem Alter! Auch die andern Nachbarn waren geschockt, als sie das erfuhren. Heute nachmittag wurde der Sarg aus dem Haus gebracht. Barbara und ich waren heute abend bei der Trauerzeremonie. Es ist ja doch kein Trost dabei. Der buddhistische Priester hatte auch keine Botschaft, die einem Mut machen kann. Ohne Evangelium ist doch alles trostlos.
Morgen früh wird die Bestattungsfeier sein.
Ein wesentlicher Teil dieser Zeremonien besteht darin,daß man dem Toten Weihrauch opfert als Zeichen der Verehrung. Für Christen ist das aber ausgeschlossen,weil es eigentlich Dämonenverehrung ist. Am Totenkult werden wir uns nicht beteiligen, wollen aber versuchen, den Trauernden in dieser schweren Zeit persönlich zu helfen.

Donnerstag, 12. Juni 2008

auf Leben und Tod

Der Amokläufer vom letzten Sonntag beschäftigt noch immer die Gemüter.Jeden Tag erfahren wir in den Nachrichten neue Einzelheiten über diesen Einzelgänger,der seinen Mordplan ins Internet stellte in der Hoffnung,er werde dadurch Interesse auf sich ziehen. So ganz verstehen kann man das ja auch nicht. Muß man wirklich das Leben von anderen kaputtmachen,wenn man auf die eigene Einsamkeit hinweisen will?
Natürlich fangen jetzt die Analytiker wieder beim Elternhaus an, andere sehen die Probleme der japanischen Gesellschaft in diesem Amoklauf auf gedeckt. Auch das läßt sich nicht von der Hand weisen,daß durch die Technisierung und Vernetzung mit dem Internet die Vereinsamung der Einzelnen nicht verhindert werden kann.
Aber ich glaube,daß der Wert des Lebens vor allen von denen verstanden wird,die der Biblischen Botschaft vom Schöpfer glauben,der alle Menschen nach seinem Bilde gemacht hat. In einem Land in dem diese Botschaft unbekannt ist, sterben jedes Jahr durchschnittlicher 30.000 Menschen durch Suizid. Auch bei Leuten die depressiv sind, ist das Gewissen eine Bremse, sich das Leben zu nehmen, wenn sie an der Bibel orientiert sind. Der Gedanke an den Schöpfer,der uns das Leben gegeben hat,und in dessen Augen wir wertvoll sind, vor dem wir auch verantwortlich sind, wirkt auch bewahrend.
Wie so Christen ohne Not den Kreationismus aufgeben sollten zugunsten eines Evolutionismus, dem es egal ist,was aus dem Einzelnen wird und welche ethischen Konsequenzen sich daraus ergeben, das verstehe ich nicht.

Sonntag, 8. Juni 2008

Typisch Regenzeit

Gestern war noch Sonne angesagt für heute,schon von morgens an. Als ich vor sechs Uhr aufwachte, goß es in Strömen. Da können sich die Wetterfritzen bei NHK noch so anstrengen, so was werden sie wohl doch nie ganz in den Griff bekommen. Allerdings kann man die Situation aus verschiedenen Perspektiven sehen. Als Zeichen der Klimakatastrophe, von der ja schon immer mehr in den Medien geredet wird. Man könnte es sogar als dezenten Hinweis auf den drohenden Weltuntergang erkennen. Oder eben als typisches Zeichen der Regenzeit in Japan, an der sich die Vorhersager schon oft die Zähne ausgebissen haben.
Jedenfalls war das Coffee house gestern gut. Wir hatten zwar Zeitweise schon mehr Besucher, aber das Programm war diesmal gut. Grace und Lisa sangen zur Gitarre, Judith erzählte ihr Zeugnis, Julia ließ alle eine Ermutigung auf ein Blatt auf dem Rücken der Teilnehmer schreiben und sagte etwas zu Jesaja 43,4 " Du bist wertvoll in meinen Augen. Ich habe dich lieb." Und zum Schluß brachten auch noch die Kinder ihren Beitrag, ein lustiges Rätselspiel.
Jedenfalls stimmt es noch immer,daß man in dieser Zeit nicht den Regenschirm vergessen soll,wenn man ausgeht.

Sonntag, 1. Juni 2008

Noch ein Monat

In einem Monat fliegen wir los nach Deutschland...Und es ist noch so viel zu tun,daß ich vor lauter Aufregung den Überblick verliere und überhaupt nichts mache,jedenfalls nichts,was man konkret als Vorbereitung bezeichnen könnte. Manchmal beneide ich Luther,der am Vorabend des Weltuntergangs erst mal noch sein Apfelbäumchen pflanzen und seine Schulden begleichen wollte.
Ob dieser Überblick über die Lage auch damit zusammenhing,daß Luther viel Zeit im Gebet verbrachte? In unserer Zeit,wo so viele neue Infos auf einen zukommen, und man immer wieder neu sich umorientieren und Dinge einordnen muß, wie notwendig ist es da, die Dinge von einem andern Blickpunkt zu sehen! Im Gespräch mit Gott erkenne ich,was wichtig und was weniger wichtig ist.Meine Gefühle kommen zur Ruhe. Ich bin geborgen,weil mein Vater im Himmel alles in seiner Hand hat. Und dann ist der Druck weg, daß ich unbedingt was machen muß,was ich eigentlich noch gar nicht tun kann. Dann kann ich abwarten, bis die nötigen Informationen kommen,und muß keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Dann bin ich auch frei,daß zu sehen,was jetzt und hier zu tun ist. Und dann habe ich auch die Kraft und den Willen dazu.