Dienstag, 18. Mai 2010

Die Beziehung nach oben

Am letzten Sonntag waren alte Freunde zum Gottesdienst nach Miyoshi gekommen. Wir sprachen anschließend mit einander.Mein Freund sagte : "Ich vermisse unter den Christen heute oft die Offenheit für Gott. Es scheint,als nähmen wir die Beziehungen zu andern Menschen wichtiger als unser persönliches Verhältnis zu Gott." Das brachte mich ins Nachdenken.
In Japan,wo viele Leute auf engem Raum leben, sind Regeln nötig,damit das Miteinander reibungslos klappt. Das hat leider oft die Wirkung,daß der einzelne sich anpassen muß an die Gruppe. Gerade hier sind Persönlichkeiten nötig, die nicht nur danach fragen,was gerade populär ist,sondern was richtig ist.
Wer hier länger lebt,der gewöhnt sich einen Lebenstil an,der unnötige Zusammenstöße vermeidet.So etwas empfindet man als Luxus, für den man keine Energie mehr hat.
Auf diese Weise entstehen Interessengruppen,aber keine Freunde. Und auch im Glauben kommt man nicht weiter,wenn man sich nur anpaßt. Die Frage,was Gott denn zu einer Sache meint,das Empfinden,daß man etwas mit gutem oder schlechtem Gewissen macht, das gehört zu unserm Leben als Menschen dazu. Das unterscheidet uns von den Tieren.
Um gute mitmenschliche Beziehungen pflegen zu können,brauchen wir eine gute Beziehung zu Gott. Was mir im Gebet klar geworden ist,das kann ich auch vor andern Menschen vertreten. Im vertrauensvollen Gespräch mit Gott wird auch alles herausgefiltert, was nur aus verletzter Eitelkeit oder Geltungsbewußtsein kommt. Denn im Gespräch mit Gott,erfahre ich meinen wirklichen Wert. Ich bin ein Abbild Gottes. "Gott schuf den Menschen zu seinem Bild...er schuf sie als Mann und Frau." Wir können Gottes Herrlichkeit ausstrahlen. Das ist doch toll!