Samstag, 18. Mai 2013

Pfingsten




Ich erinnere mich an unsern ersten Heimataufenthalt vor ca.34 Jahren, als ich mir Zeit nahm die Apostelgeschichte neu zu lesen. Die Atmosphäre der ersten Gemeinde in Jerusalem begeisterte mich. Das passte zu den Frühlingstagen in Wuppertal.Dieses Bibelstudium weckte eine tiefe Sehnsucht, das Wirken des Geistes Gottes neu zu erleben. Und in dem anschliessenden Gemeindepraktikum hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass Gott auch noch nach 2000 Jahren lebt, und auf unsere Gebete antwortet.
Eben wurde ich an das Wort aus Offenbarung 22,17 erinnert: der Geist und die Braut sprechen:“Komm!“. Genau das ist doch das Ziel der Arbeit des Heiligen Geistes. Er will die Wiederkunft Jesu vorbereiten. Nicht umsonst steht am Ende der Offenbarung, nach all den Visionen und tiefsinnigen Bildern dieses eine Wort „Komm!“. Danach sehnt sich der Glaubende,der mit wachen Augen durch die Welt geht. Nach dem Kommen des Herrn, das in Offb21,3.4 beschrieben wird."Siehe, die Hütte Gottes wird bei den Menschen sein!Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst ,der Gott der bei ihnen ist, wird ihr Gott sein. Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." Das ist es,was diese Welt heute braucht, die Menschen in Ost und West, in jedem Land und jeder Kultur. Der Geist(=der Heilige Geist) und die Braut(=die Gemeinde) sprechen „Komm!“ Die Künstler, die sensibel den Zustand der Welt deuten, wissen es schon lange, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Deshalb sind ihre Signale so schrill und verzweifelt. Deshalb flüchten sich so viele in Drogen und Genuss, weil sie diese Widersprüche nicht mehr ertragen können.
Menschen werden nicht mehr als Menschen behandelt. Embryos sollen gezüchtet werden. Das Geschöpf will den Schöpfer verleugnen und sich selbst zum Herrn über Leben und Tod machen. Auf diese Weise wird die Welt immer chaotischer. Wir verlieren jeglichen Maßstab.Wir haben nur eine Chance, damit alles wieder in Ordnung kommt. Das ist die Wiederkunft des Herrn,der Recht spricht. Der das Böse stoppt und das Verwundete heilt. Die Gemeinde, die mit geöffneten Augen die Wirklichkeit sieht, ruft:“Komm, Herr Jesus!“ Und der Heilige Geist, der uns vor Gott vertritt, ruft „Komm!“. Diesen Ruf kann nur der vernehmen und verstehen, dem der Herr die Augen geöffnet hat. Der stimmt mit ein in dieses Gebet:“Komm!“ Und nur wer mitbetet, der erfährt wie die Sehnsucht nach Gott gestillt wird. Wen dürstet, der komme und trinke das Wasser des Leben umsonst. Das ist Gnade.      

Sonntag, 12. Mai 2013

Wenn jede Minute kostbar ist

Unsere Zeit in Japan geht ihrem Ende entgegen. Heute war eine Sitzung des Gemeindevorstands. Um 17 Uhr sollte auch der Inlansmissionsausschuß in Inazawa zusammenkommen. Wir schafften es den Gemeindevorstand so um 15,15 Uhr zu beenden. Anschliessend kam aber noch ein Besuch,den ich wieder vergessen hatte. Und zwar ging es um ein Vorgespräch mit zwei jungen Leuten, die einen Ehepartner suchten. Dabei war auch meine liebe Frau beteiligt, die im Augenblick auch meine Fahrerin ist. Ich wollte das eben angefangene Gespräch auch nicht gleich wieder abbrechen. Wer weiß, was sich daraus noch für ein Glück entwickeln könnte. Das wollte ich doch nicht durch meine Ungeduld verhindern. Schließlich war das Gespräch zu Ende,das Gemeindehaus aufgeräumt und wir konnten losfahren.
Allerdings wunderte ich mich, dass meine Chauffeuse nicht den Weg zur Autobahn, sondern zu unserm Haus fuhr. Sie hatte meinen Termin vergessen! Nicht nur ich werde vergesslich, sondern meiner Partnerin geht es ebenso! So kam ich am Ende mit über einstündiger Verspätung zu der Sitzung des Inlandsmissionsausschußes. Da mußte ich dann noch einmal 30 Minuten einem Gespräch zuhören, das mich nicht interessierte, bis ich meine Andacht halten konnte, um die ich vorher gebeten worden war. Ein Trost für mich war, dass andere Missionare noch später kamen als ich.