Freitag, 5. Juli 2013

Gottes Mühlen mahlen langsam...

So sagte meine Mutter, wenn ich warten mußte, und sich das erwünschte Ergebnis nicht so schnell einstellte. Wenn Gott mir eines in diesen vergangenen 10 Jahren gezeigt hat, dann dieses eine, dass ich Geduld brauche bei der Missionsarbeit. Vor 40 Jahren, als wir nach Japan kamen, hätte ich am liebsten das ganze Land in einem Handstreich für Jesus gewonnen. Dass vorher schon ein Lehrer für Gemeindewachstum gesagt hatte : es gibt keine Tricks, um Gemeinden schnell und einfach aufzubauen, das hatte ich zwar gehört, aber nicht verstanden.
Erst nachdem Leute, die ich mit Eifer zur Taufe gedrängt hatte, danach Schwierigkeiten hatten mit ihrem Glauben, wurde ich im Laufe der Zeit behutsamer.
Was will der Herr uns denn mit dem Gleichnis von der wachsenden Saat in Markus 4,26-30 anderes sagen, als dass wir geduldig sein sollen. Heute habe ich neu gelernt, dass sich das lohnt.
In der Bibelstunde am Vormittag bezeugte eine Frau, die treu die Wochenversammlung besucht hatte ihren Glauben an Jesus. Sie kommt schon ca zehn Jahre, aber zur Glaubensgewissheit fand sie in den letzten zwei Jahren. Sie dient dem Herrn aller Herren - es ist Freude im Himmel!
Heute nachmittag bekamen wir Besuch von vier weiblichen Wesen : zwei Frauen, die vor 38 Jahren im Jugendkreis der Gemeinde Iwakura waren, eine von ihnen war Großmutter. Die Tochter mit ihrem Baby war auch dabei. Vor unserm ersten Heimataufenthalt gab es ziemlich viel Hektik, weil ein junges Mädchen schwanger geworden war, und wir hatten ihnen zugeraten zu heiraten. Der junge Mann war nicht so beständig, und wir fragten uns später auch schon einmal, ob das überhaupt richtig gewesen war, die beiden zu trauen.
Heute kam diese Frau, um sich ausdrücklich dafür zu bedanken. Sie hatte vier Kinder zur Welt gebracht, die sie alle von Herzen liebhat, und die alle ihren Weg gefunden haben. Von ihrer Sicht aus war diese Ehe keine leichtfertige Entscheidung gewesen, sie beiden hatten drei Jahre lang um Gottes Führung gebetet. Wenn ich an die spannungsreiche Zeit vor der Hochzeit denke, wusste ich vor dem entscheidenden Gespräch nicht, ob es wirklich eine Trauung geben würde. Es sah alles so zerfahren aus. Wir konnten nur alles in Gottes Hände geben. Und jetzt nach 40 Jahren sagt die Großmutter :"Gott hat es gut gemacht! Ich bin dankbar."
Wir können nur staunen.